Leserforum

Das schwächste Argument

von Redaktion

Zum Artikel „Fotovoltaik in der Warteschleife“, erschienen im Lokalteil:

Dieser zum Glück nicht mehr lange amtierende Stadtrat hat wieder einmal bewiesen, dass er sich um Zukunftsbelange nicht schert. Er, als eigentliches Souverän, lässt sich von einer ewiggestrig-agierenden Stadtwerkeleitung seit Jahren an der Nase herum führen – genauso die GRWS.

Im Zeitalter der Klimaerhitzung darf es eigentlich keinen Neubau mehr geben ohne solarenergetische Nutzung auf dem Dach oder sonstig sinnvoll belegbare Flächen. Im Artikel heißt es mitunter „Bedenken von Seiten der Stadtwerke…“

Das Argument „nicht wirtschaftlich“ ist das schwächste, das man bei der Nutzung von erneuerbaren Energien anführen kann. Auf so gut wie sämtlichen Liegenschaften der Stadt und der GRWS-Gebäuden wären Solaranlagen nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch sinnvoll. Dennoch gelingt es den Stadtwerken, diese Zukunft auszubremsen. Statt dessen halten sie an einem Konzept fest, das längst steinzeitlich ist – Verbrennung von Wertstoffen, statt deren stofflicher Wiederverwertung, Recycling, oder organische Reste gänzlich zu kompostieren oder zur Bio-Methan-Gewinnung aufzuwerten und von fossilem Erdgas, daran ändern auch hocheffiziente Motoren nichts, wenn der Brennstoff klimaschädlich ist. Der Holzvergaser ist genauso wie das halbseidene Engagement im Biogasbereich reines Greenwashing. Ein vom TÜV-Süd fiktiv errechneter günstiger Emissionsfaktor hilft dem Klima nichts, die Verbrennung ist fossil und hoch CO2-emittent. Sich auf die Unwirtschaftlichkeit zu berufen und dabei weiterhin den Ausbau von regional und dezentral erzeugter, sauberer, umweltfreundlicher, zeitgemäßer Energieerzeugung direkt am Objekt zu verhindern das ist ein Witz, der leider bei der angespannten klimatischen Lage nicht zum Lachen einlädt. Obendrein stärkt der Ausbau den regionalen Mittelstand, sichert und schafft Arbeitsplätze. Der Stellplatz oder die Garage fürs Auto wird selbstverständlich genehmigt – jenseits jeder Wirtschaftlichkeit.

Manni Maier

Rosenheim

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