Einsatz für den „kulturellen Leuchtturm“

von Redaktion

Förderverein Stadtbibliothek bestätigt Führungsriege – Wunsch nach „Mahnmal“

Rosenheim – „Dritte Orte“ sind laut Rosenheims Kulturreferent Robert Berberich nach dem eigenen Zuhause und Arbeitsplatz beziehungsweise Schule oder Uni Domizile, an denen sich Menschen treffen, sich wohlfühlen – ohne Konsumzwang, ohne Kosten. Dass solch ein Ort die Rosenheimer Stadtbibliothek ist, darin waren sich deren Leiterin Susanne Delp sowie Robert Berberich und Michael Sanetra, Leiter der Landesfachstelle des Medienhauses Sankt Michaelsbund, anlässlich der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Stadtbibliothek Rosenheim einig.

In ihrer Begrüßung hatte Eleonore Dambach, Vorsitzende des Fördervereins, die Gäste in der Bibliothek, „einem Hort der Vernunft, einem Hort der Aufklärung, einem Hort der Wahrheit und einem Hort des Friedens“, willkommen geheißen. Dass dieser „kulturelle Leuchtturm“ für viele Menschen so ein für alle offener, frei zugänglicher „Dritter Ort“ mit angenehmer Atmosphäre ist, liege sicher auch an der Unterstützung durch den Förderverein mit seinen fast 900 Mitgliedern.

Mehr als 500000 Euro an Mitgliedsbeiträgen und Spenden wurden seit Gründung 1997 durch den Verein in Ausstattung und Veranstaltungen der Rosenheimer Stadtbibliothek investiert, wie Bürgermeister Anton Heindl als Vertreter der Stadt lobend hervorhob. Allein im vergangenen Jahr flossen über 58000 Euro unter anderem in die automatische Rückbuchungsanlage, eine Stelle im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), Medienlieferdienst und Medienbeschaffung, Autorenlesungen, Veranstaltungen zur Leseförderung wie „Wissen erleben“ und in den Sommer-Lese-Club.

Höhepunkt des Jahres war die Teil-Neugestaltung des Kinderhauses, die sowohl vom St. Michaelsbund als auch von dem Förderverein mit jeweils 20000 Euro finanziert wurde. Ein großer grüner Baum, Symbol für Umwelt und Natur sowie eine silber-blaue Rakete als Zeichen für Technik und Wissenschaft, sind die zentralen Säulen des Kinderhauses, umrahmt von gemütlichen Sitz- und Kuschelecken, vollen Bücherregalen und Bilderbuchkisten, Arbeitsplätzen und Spiele-Angeboten.

„Mit diesen Mitteln möchten wir dazu beitragen, dass die Bibliothek weiterhin ein Treffpunkt der Generationen ist, dass sie weiterhin eine hohe Akzeptanz bei Kindern und Jugendlichen hat und dass die 1000 Besucher, die täglich kommen, nicht nur ihre Medienwünsche erfüllt bekommen, sondern sich auch bei uns wohlfühlen“, betonte Dambach.

Neuwahlen
des Vorstands

Bei den Neuwahlen von Vorstand und Beirat wurden in offener Wahl einstimmig Eleonore Dambach als Vorsitzende, Dr. Aldo Fach und Johannes Boldt als stellvertretende Vorsitzende, Irene Benkel als Schatzmeisterin und Karin Bugl als Schriftführerin in ihren Ämtern bestätigt. Als Beiräte wurden erneut Bärbl Thum, Katrin Kley, Bianca Stein-Steffan, Heinz-Werner Bleyl, Claudia Sieberath, Gabriele Wittekindt, Florian Ludwig und Peter Weigel gewählt. Innenarchitektin Prof. Denise Dih wird künftig anstelle von Prof. Roland Feindor, der nicht mehr zur Wiederwahl antrat, die enge Kooperation der Technischen Hochschule Rosenheim mit der Stadtbibliothek Rosenheim gewährleisten.

Michael Sanetra wünschte sich in seinen Abschlussworten vor seinem Ruhestand für die Rosenheimer Bücherei ein „weiterhin so engagiertes Team“ und lobte den aktiven Förderverein, der „seinesgleichen in Bayern sucht“.

Im baulichen Vorfeld der Bücherei wünscht sich Sanetra zudem eine Erinnerungsstätte an die Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933 als Mahnmal gegen Antisemitismus und Diskriminierung. „In einer offenen Gesellschaft brauchen wir offene Orte“, sagte Michael Sanetra. Der Wunsch nach Neugestaltung und Erinnerung wurde auch von der Bibliotheksleitung, Bürgermeister Heindl und dem Förderverein gerne aufgenommen.

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