„Stadt lässt Einzelhandel im Regen stehen“

von Redaktion

Mitteilung: SPD-Stadtrat und OB-Kandidat Robert Metzger zum Ende des Fischladens

Rosenheim – Das Ende des Fischladens an der Heilig-Geist-Straße in Rosenheim nimmt Robert Metzger, SPD-Stadtrat und Oberbürgermeisterkandidat, zum Anlass, sich mit der Stadtpolitik zum Thema Einzelhandel auseinanderzusetzen. In einer Pressemeldung teilt er mit, schuld am Ladensterben auch in 1a-Lagen trage nicht allein der Onlinehandel. Vielmehr fehle dem Handel „auch die konzertierte Unterstützung der Stadt Rosenheim“ und eine Lösung der Verkehrssituation in der Innenstadt.

Mit dem Fischladen habe ein weiteres Traditionsunternehmen seine Türen geschlossen. Mit dem Modehaus K&L, dem Eisen- und Haushaltswarengeschäft Förg, den Bekleidungsgeschäften Reich und Jones sei dies das fünfte Geschäft in der Innenstadt. Leider sei das nicht überraschend: Im Zeitraum von 2006 bis 2016 meldete der Wirtschaftsbericht der Stadt einen Rückgang von 141 Unternehmen. Und auch die Zentralitätskennziffer, der Indikator für eine Einzelhandelsentwicklung, sei im Zeitraum 2010 bis 2017 von 193,6 auf 173,6 gesunken. „Schon diese beiden Zahlen hätten dazu führen müssen, dass die Stadt ihre Anstrengungen erhöht“, schreibt Metzger. Stattdessen habe man den Einzelhandel „im Regen stehen lassen“.

Dabei hätte es durchaus Möglichkeiten der Unterstützung gegeben. So habe der langjährige Partner der Stadt, die Beratungsfirma CIMA, zahlreiche Vorschläge gemacht. So solle das Einkaufen in Rosenheim zum Erlebnis gemacht werden, mit vielfältigen zusätzlichen Angeboten, um die Aufenthaltsqualität zu steigern. Das Einkaufen sollte demnach mit dem Kultur-, Sport- und Freizeitangebot in Rosenheim stärker verknüpft werden. „Das letzte Mal hat sich der Stadtrat am 7. November 2017 mit diesem Konzept beschäftigt und im Frühjahr 2018 sollte es beschlossen werden“, schreibt Metzger. Passiert sei seither nichts mehr.

Kritischer Blick auf
Passanten-Messung

Auch die Entscheidung des Stadtrates, die Stelle des zum 30. April 2018 ausgeschiedenen Stadtmanagers erst jetzt zum 1. September 2019 zu besetzen, spreche „nicht gerade für das Interesse an der Einzelhandelsentwicklung in Rosenheim“.

Stattdessen habe man sich auf ein Passanten-Frequenzmess-System verständigt, das feststellen soll, wohin die Menschen laufen, wenn sie zum Einkaufen gehen. „Wer sich in Rosenheim auskennt, der weiß auch ohne Messung, dass es auf der einen Seite hinter dem Mittertor aufhört, und in der anderen Richtung ist es die Bahnhofstraße, spätestens auf Höhe des C&A“, stellt Stadtrat und OB-Kandidat Robert Metzger fest.

Er fordert daher, die Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts schnellstmöglich anzugehen und einen Zeit- und Maßnahmenplan zur Umsetzung der Vorschläge zu erstellen. Dazu sollten das Rosenheimer City-Management, der Einzelhandelsverband und der Stadtmanager eine Projektgruppe bilden.

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