An die Geschichte der Sanierungsanstalt während des Ersten Weltkriegs in Rosenheim erinnert ab sofort eine kleine Ausstellung im Lesesaal des Stadtarchivs in der Reichenbachstraße 1a. Geöffnet ist die Ausstellung jeweils mittwochs und donnerstags von 9 bis 12 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr. Freitags ist die Ausstellung von 9 bis 12 Uhr geöffnet. Stefan Reischl und Hans Ziegler vom Heimat- und Industriemuseum Kolbermoor haben mit der Unterstützung von Michael Oberndorfer diese Ausstellung erstellt. Sie will Einblicke geben in ein unbekanntes Kapitel der Stadtgeschichte: Die Sanierungsanstalt war 1915 für die durchziehenden Truppen- und Gefangenentransporte errichtet worden, auf Anweisung des bayerischen Kriegsministeriums. In der militärischen Barackenanlage, die am westlichen Stadtrand stand, sollten die Truppen im Zuge ihrer Verschiebung von der Ost- an die Westfront, aber auch Kriegsgefangene, entlaust und desinfiziert werden. Auf diese Weise sollte das Einschleppen von Kleiderläusen, die den gefürchteten Flecktyphus übertrugen, verhindert werden. Mehr als 8000 Männer konnten täglich entlaust werden. Die Anstalt wurde bis zum Kriegsende 1918 betrieben. Später wurde das Gelände überwiegend gewerblich genutzt, heute befindet sich dort der Aicherpark. Foto re