Brenner-Nordzulauf: Juristischer Beistand soll Schlimmstes verhindern

von Redaktion

Bürgerversammlung Rosenheim-Nord: Oberbürgermeisterin informiert über Trassenbau und andere Verkehrswege

Rosenheim – Verkehrswege bildeten einen Themenschwerpunkt bei der Bürgerversammlung für Rosenheim-Nord. Ein Überblick:

• Uli Richter fragte nach der Haltung der Stadt zum Brenner-Nordzulauf. Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) wies auf die inzwischen festgelegten Grobtrassen-Varianten hin. „Die Stadt Rosenheim lehnt eine Trasse durch die Stadt ab“ sagte sie. Die Bahnlinie quer durch die Stadt sei „nicht auf 500 Züge pro Tag ausgelegt“. Schon jetzt würden durch den Zugverkehr in einigen Wohngebieten Emissionswerte für Industriegebiete erreicht. Von großer Bedeutung sei der Takt für die Personenzüge und die Trassenplanung dürfe nicht zulasten der Pendler gehen. Sie erwähnte ferner die vom Stadtrat verabschiedete Resolution mit der Kernaussage „Dis zur Darlegung der Notwendigkeit ist die Planung der Trasse zu stoppen“. Die Stadt werde fachlich und juristisch gut beraten „um Übelstes zu verhindern“.

• Uli Richter fragte außerdem nach dem Sachstand der Planungen für die Nordtangente, unter anderem nach einem angeblich schon abgeschlossenen Planfeststellungsverfahren. Oberbürgermeisterin Bauer sagte, ein solches Verfahren gebe es nicht. Vorher müsste zudem ein Raumordnungsverfahren durchgeführt werden für die Straßenführung, die auch eine dritte Innbrücke beinhalten könnte. Herbert Hoch, Dezernent für Recht, Sicherheit, Ordnung, sagte, dass 2001 ein Raumordnungsverfahren erfolgt sei, das jedoch einer Bedarfsprüfung im Hinblick auf zu erwartende Verkehrsflüsse unterliege. Eventuell sei nach der Realisierung der „Kraglinger Spange“ kein Bedarf mehr für die Nordtangente vorhanden.

• Konrad Feil bemängelte, dass in das „Gemeindeforum Nord“ für den BrennerNordzulauf kein Vertreter der Stadt entsandt sei. Helmut Cybulska, Dezernent für Stadtplanung, Umwelt, Bauwesen, sagte, die Stadt sei im „Forum Süd“ vertreten und dort lägen identische Informationen vor. Zudem seien zwei Beobachter für die Stadt im „Forum Nord“ präsent und es gebe eine gegenseitige Berichterstattung.

• Christian Berghofer, Vorsitzender des „Eigenheimer und Siedlerbundes Westerndorf, Erlenau, Langenpfunzen und Wehrfleck“, sprach die Westtangente an, weil dort derzeit an der Baustelle nahe des „Öllerschlössls“ kaum gearbeitet werde. „Entscheidend ist hier die Brücke im Aicherpark, deren Bau sich wegen des festgestellten Seetons verzögert hat“, sagte Bauer. Hans-Joachim Stein, Leiter des Tiefbauamtes, teilte mit, dass es an der RO19 keine weiteren Verzögerungen gebe.

• Christian Berghofer beklagte sich auch über den starken Durchgangsverkehr durch Langenpfunzen vom B15-Kreisel her. Er schlug vor, die Durchgangsstraße als Anliegerstraße einzustufen. Die Oberbürgermeisterin sagte, die Polizei sei für die Kontrolle des fließenden Verkehrs verantwortlich.

• Ein anderer Teilnehmer der Bürgerversammlung klagte, dass durch geplante Baumaßnahmen unter anderem in der Ebersberger Straße, Ellmayer-, Frühlings- und Königstraße die Erlenau abgeschnitten sei. „Man kommt nicht mehr aus der Stadt raus und ist nur noch im Kreisverkehr unterwegs – und dann reden wir von CO2“ monierte er. HansJoachim Stein bestätigte die „komplexe Situation“, deren Planung in der nächsten Verkehrsausschusssitzung aufgezeigt werde. „Die Baumaßnahmen sind notwendig“ konstatierte er und kündigte an, dass die Pettenkoferstraße im Zuge der Bauarbeiten immer befahrbar und die Ellmayerstraße nur halbseitig gesperrt werde.bjn

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