Echte Magentratzerl

von Redaktion

Neuheit auf dem Rosenheimer Herbstfest: Luxi‘s Original Spreewaldgurken

Zugebissen: OVB-Volontärin Anna Heise (links) testet die Gurken von Lisa Luxi.

Rosenheim – Senfgurken, Knoblauchgurken oder eine Gurke mit Mangogeschmack: Auf dem Rosenheimer Herbstfest gibt es mit „Luxi’s Original Spreewaldgurken“ eine würzige Neuheit. Hier verkaufen Sepp Haag (72) und seine Lebensgefährtin Lisa Luxi (65) aus Bruckmühl Spreewaldgurken sowie kleine Öl- und Essigflaschen.

Sepp Haag kennt sich aus mit Gurken. Er weiß, dass sie beim Reinbeißen knacken müssen, dass sie am Besten schmecken, wenn sie Kühlschranktemperatur haben. Und dass sie aufs Rosenheimer Herbstfest gehören.

Knoblauch, Chili, Gewürze und Mango

Schon lange spielte er mit der Idee, sich für einen Stand zu bewerben, in diesem Jahr machte er Ernst. Er füllte eine Bewerbung aus und schickte sie an den Wirtschaftlichen Verband – mit Erfolg. Aus insgesamt 557 Bewerbungen ist sein Stand einer der 70, die nun auf dem Herbstfest anzutreffen sind. Direkt hinter dem Haupteingang, gegenüber von Ottos Wiesnburger. Den Stand hat er selbst gebaut, er erinnert an ein überdimensional großes Gurkenfass. Hier steht Haag, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, von morgens bis abends und verkauft seine Gurken. Unter dem Motto „Essiggurken mal anders“ bietet er neben den klassischen Salzgurken auch die Geschmacksrichtungen Knoblauch, Chili, Gewürze und Mango an. Es gibt Geschmacksproben, Rezepttipps und flotte Sprüche vom Standbesitzer.

Sepp Haag hat sichtlich Spaß. Seine lustige und aufgeschlossene Art lockt die Kunden an. Er macht Scherze, lacht gern, erzählt immer wieder Anekdoten aus seinem Leben. „Ich bin eben ein kleiner Theaterspieler“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Seit fünf Jahren leitet das Paar die Firma „EssigÖl“, einen Feinkostladen, der Essig, Öl, Wein, Spirituosen und eben Essiggurken im Angebot hat. Beide hatten schon immer den Traum, sich selbstständig machen, wollten auch nach der Rente noch aktiv bleiben. Haag ist gelernter Bootsbauer, Luxi kommt aus der Modebranche. Beide lieben gutes Essen, haben eine Vorliebe für verschiedene Essig-Sorten und Öle. Vor fünf Jahren machten sie ihr Hobby zum Beruf, eröffneten ihren eigenen Laden, erst in Bruckmühl, später in Bad Feilnbach. Die Arbeit mache Spaß, sei aber auch eine Herausforderung. „Es gibt Tage, da gibt es keinen einzigen Kunden“, sagt Haag. Trotzdem halten sich die Läden, auch weil sich die beiden immer wieder neue Dinge einfallen lassen – wie eben die Essiggurken.

Die kommen direkt aus dem Spreewald. Im Laden angekommen, werden sie in Essig eingelegt und 14 Tage stehen gelassen, damit sie das Aroma aufnehmen. Haag testet verschiedene Essig-Sorten, prüft, welcher Geschmack funktionieren könnte. Chili-, Knoblauch,- und Gewürzgurken gab es gleich von Anfang an. Nach einigen Monaten legte er die Gurken in Mangoessig ein, war von dem Ergebnis begeistert. „Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren. Der intensive Mangogeschmack ist ein Traum“, sagt er. Auch auf dem Herbstfest ist die „Mangogurke“ der Favorit – trotz anfänglicher Skepsis der Kunden. Die ersten Tage sei es sehr ruhig gewesen, sagt Haag. „Es gab viele komische Kommentare“, sagt Lisa Luxi. Unverständlich für die 65-Jährige. Sie hofft, dass die Leute mit der Zeit offener werden, probierfreudiger.

Riesige Schlange

vor dem Gurkenfass

So wie Herbstfest-Projektleiter Klaus Hertreiter. Der staunte zwar nicht schlecht, als er die Bewerbung für den Gurkenstand in den Händen hielt, beschloss aber „einfach mal etwas Neues auszuprobieren“. Auch weil es so einen Stand eben noch nie auf dem Herbstfest gab.

Auch die Besucher tauen langsam auf, sagt Haag. Es habe sogar schon Tage gegeben, an denen sich eine richtige Schlange vor dem großen Gurkenfass gebildet habe. Das Paar freut es. Es hofft, seinen Laden durch den Stand bekannter zu machen. Geht es nach den beiden, wollen sie ein fester Bestandteil auf dem Rosenheimer Herbstfest werden, planen auch, einen Stand auf dem Christkindlmarkt aufbauen. Sepp Haag hat schon jetzt jede Menge Ideen. So will er beispielsweise Essiggurken mit Blaubeer,- und Waldmeistergeschmack in sein Sortiment aufnehmen.

Und weil der 72-jährige Sepp Haag eben nicht nur ein Gurkenverkäufer ist, hat er auch einen Tipp für die Herbstfestbesucher: „Die Gurke ist das billigste und gesündeste Mittel, um den Alkoholwert im Körper zu senken.“ Heißt übersetzt: Einfach eine oder gleich mehrere Gurken vor und nach dem Herbstfestbesuch essen und am nächsten Morgen ganz ohne Kater aufwachen.

Selbstversuch: Drei Spreewald-Essiggurken im Test

Sepp Haag liebt die Chili-Gurke, Lisa Luxis Lieblingssorte ist die mit Knoblaucharoma und der Projektleiter des Rosenheimer Herbstfestes, Klaus Hertreiter, bevorzugt die Salzgurken. Doch welche Gurke schmeckt tatsächlich am besten? OVB-Volontärin Anna Heise hat den Test gemacht. Videos dazu gibt es auf dem Instagram- und Facebook-Kanal der OVB-Heimatzeitungen.

Knoblauch-Essiggurke: Schon kurz vor dem Reinbeißen steigt mir der Knoblauchgeruch in die Nase. Nach dem ersten Kauen bestätigt sich meine Vermutung. Obwohl ich kein Knoblauch-Fan bin, schmeckt es mir. Sorgen bereitet mir lediglich der Mundgeruch danach.

Chili-Essiggurke: Nach dem ersten Bissen schmeckt es nur nach Essiggurke. Beim zweiten Draufbeißen wird es scharf. Irgendwie angenehm und mal etwas anderes. Ich finde es lecker. Schiebe direkt noch ein zweites Stück hinterher.

Mango-Essiggurke: Mein klarer Favorit. Obwohl ich am Anfang skeptisch war, überzeugt mich der exotische Geschmack. Die Mischung aus süß und sauer sagt mir sofort zu.

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