Rosenheim – Die Stadt Rosenheim hat seit gestern einen dritten Bahnhaltepunkt. „Rosenheim-Aicherpark“ heißt er und erschließt das Areal mit und um den Gewerbepark. Freistaat, Bund und Bahn haben rund 2,5 Millionen Euro in das Projekt investiert. Der erste Zug wird am kommenden Montag um 5.05 Uhr am Haltepunkt abfahren in Richtung Innenstadt.
Standort gilt als
Verkehrsknotenpunkt
Rosenheim ist ein Verkehrsknotenpunkt, das belegt die nun eröffnete Station einmal mehr. Sie ist die dritte nach dem „Bahnhof Rosenheim“ und der „Hochschule Rosenheim“. Der Bahnstopp solle nicht nur das Quartier an sich aufwerten, er solle auch Nutzen bringen für die rund 3000 Mitarbeiter des Aicherparks und für die Menschen, die in den umliegenden Straßen wohnen, sagte Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer (CSU) bei einer Feierstunde. „Supersonderattraktiv“ sei der neue Stopp, auch im Hinblick auf das „Zukunftsthema Mobilität“. Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV), Rad- und Fußwege müssten, gemeinsam mit dem Schienen-Nahverkehr, einen Umweltpakt bilden, sagte Bauer. Sie lobte in diesem Zusammenhang die Bahn, die sich weiter entwickle. Die Stadt selbst hat zur Realisierung beigetragen, hat 195000 Euro investiert unter anderem für den barrierefreien Zugang zum Bahnsteig, für die Fuß- und Radewegeanbindung an die Oberaustraße und für 42 Fahrradabstellplätze.
Auch Hans Schussmann, Vertreter der Interessengemeinschaft Aicherpark GbR, ist froh über den Haltepunkt. Dessen Eröffnung war eigentlich schon für Dezember 2018 geplant, musste dann aber zwei Mal verschoben werden. Eine „großartige Sache und eine prima Investition“ sei gelungen. Für viele der Beschäftigten sei die Möglichkeit, mit dem Zug zum Arbeitsplatz zu kommen „von zentraler Bedeutung“, sagte Schussmann. Er erinnerte zugleich an die Menschen mit Behinderung, die in den Wendelstein-Werkstätten an der Hochgernstraße arbeiten, und nun ebenfalls die bessere Anbindung an die Stadt nutzen könnten. Lediglich die Beschilderung von und zu dem neuen Bahnsteig sei „verbesserungswürdig“, findet Hans Schussmann.
An der 37 Kilometer langen eingleisigen elektrifizierten Mangfalltalbahn, zwischen den Knotenbahnhöfen Holzkirchen und Rosenheim, stellt „Rosenheim-Aicherpark“ den elften Zwischenhalt dar, darauf wies Staatsminister Florian Herrmann hin, der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei. Er gratulierte zur „Erweiterung“, die ein „großer Sprung für das Quartier“ sei. Er sehe den neuen Haltepunkt als „Teil der bayerischen Verkehrsoffensive“, deren Ziel es sei, den Freistaat zum „Musterland des ÖPNV“ zu machen, sagte Herrmann.
Segen für einen Ort
der Begegnung
Auf dem 140 Meter langen Bahnsteig, der eine Breite von 2,50 Metern hat, werden sich von Montag an viele Menschen begegnen, die dort ein- oder aussteigen, auf dem Weg in die Arbeit, nach Hause, zur Familie. Auf diese Weise entstehe ein Ort der „zufälligen Begegnung“, ein „Ort des Ankommens und Wegkommens“, wie Geistlicher Rat Sebastian Heindl sagte. Er spendete der Örtlichkeit und den Menschen, die sie nutzen werden, seinen kirchlichen Segen, gemeinsam mit Pfarrerin Claudia Lotz von der Apostelkirche Rosenheim.