Feinstaub: Zu hohe Werte in sechs Straßen

von Redaktion

Nach Berechnungen des Landesamtes für Umwelt: Stadt will Messungen in Auftrag geben

Rosenheim – Zu viel Feinstaub und Stickoxid in der Luft: Mit diesem Problem hat die Stadt Rosenheim zu kämpfen, wie Berechnungen des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) ergeben. Demnach sind in sechs Straßen im Stadtgebiet die Werte zu hoch. Die Stadt will nun selbst Messungen in Auftrag geben.

Dass Feinstaub – und, als Teil von ihm, auch Stickoxid – gefährlich ist für die Gesundheit der Menschen, ist in der Rosenheimer Stadtverwaltung unumstritten. Mit Skepsis aber betrachtet sie die Ergebnisse aus den Untersuchungen des LfU. Dabei handle es sich lediglich um Berechnungen, teilt die Stadt mit: am Computer hochgerechnete Werte auf der Basis von Verkehrszahlen aus den jeweiligen Straßenzügen – zu wenig relevant für eine abschließende Aussage. Dies belege, argumentiert die Stadt, nicht zuletzt eine Untersuchung aus dem Jahr 2015, als das LfU für die Hubertusstraße überschrittene Grenzwerte ermittelt habe, wie später Messungen der Stadt ergeben hätten, wenn auch nicht an derselben Stelle.

Die Hubertusstraße taucht in der jüngsten Berechnung des LfU erneut auf. Der kritische Wert für Stickstoffdioxid liegt am betrachteten Straßenabschnitt demnach bei 48 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Erlaubt sind 40 Mikrogramm. Überschreitungen hat das LfU auch für fünf andere Straßenzüge berechnet (siehe Kasten).

An all diesen Stellen plant die Stadt jetzt, Messungen durchführen zu lassen. Dies soll in Absprache mit der Regierung von Oberbayern geschehen, der zuständigen Aufsichtsbehörde. Die Messungen wird, so ist geplant, der TÜV Südbayern übernehmen – wenn die Bauarbeiten an der Prinzregentenstraße abgeschlossen sind. Die Stadt selbst will prüfen, auf welche Weise sich der Verkehrsfluss in den betroffenen Straßenzügen verbessern lässt, da im Stop-and-go-Verkehr besonders viel Stickstoffdioxid produziert werde. Grundsätzlich nehme man die Überschreitungen „sehr ernst“.

Offen ist im Moment, wie teuer die Messungen werden. Das soll feststehen bis zur nächsten Sitzung des Rosenheimer Verkehrsausschusses. Wie viel Geld man ausgeben soll, dazu gibt es unter den Stadträten im Ausschuss verschiedene Meinungen: Die Grünen etwa sagen, die Zahlen des LfU gäben Anlass, die Dinge ernstzunehmen und entsprechend auch Geld zu investieren. Herbert Borrmann, der Fraktionsvorsitzende der CSU im Stadtrat, dagegen findet, die Stadt sollte nicht „Geld zum Fenster rausschmeißen“. Er schlägt Messungen an besonders belasteten Punkten vor. Wenn es die Ergebnisse dann nötig machten, könnte die Stadt weitere Aufträge vergeben.bw

Brennpunkte

Zu hohe Stickstoffdioxid-Werte hat das LfU nicht nur an der Hubertusstraße berechnet. Ausgehend von einem Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft sind auch die Werte in folgenden Rosenheimer Straßen zu hoch: Innstraße West: 46; Prinzregentenstraße (B15): 44; Schönfeldstraße: 43. An der Kaiserstraße wurden an zwei Punkten Berechnungen durchgeführt. An der einen Stelle liegt der Wert bei 43, an der anderen bei 48 Mikrogramm pro Kubikmeter.bw

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