OB-Kandidat muss die Stadt gut kennen

von Redaktion

Im Frühjahr 2020 ist Kommunalwahl. In Rosenheim wird es besonders spannend, denn Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer geht in den Ruhestand. Wen nominiert die CSU als Kandidat für die Nachfolge? Diese Frage bleibt noch offen.

Rosenheim – Im Februar findet eine Klausurtagung der CSU-Stadtratsfraktion statt. Diese Tatsache ließ bei vielen kommunalpolitisch interessierten Bürgern vermuten, es werde eine personelle Vorentscheidung zur Nachfolgekandidatur fallen. Doch dem ist nicht so, betont der CSU-Kreisvorsitzende von Rosenheim-Stadt, Herbert Borrmann. „Unser Fahrplan sieht vor, dass wir uns in der Klausurtagung zuerst einmal inhaltlich aufstellen“, sagt er.

Danach werde überlegt, welcher Kandidat oder welche Kandidatin diese vorgegebenen Inhalte am besten abbilde. Daraus werde eine Favoritenempfehlung des Parteivorstandes entwickelt. Die letztendliche Entscheidung treffe jedoch die Delegiertenversammlung des CSU-Kreisverbandes Rosenheim-Stadt. Sie soll spätestens Anfang/Mitte Juli – also noch vor den großen Sommerferien – stattfinden.

Im Gespräch sind nach wie vor zwei Personen, die als mögliche CSU-Kandidaten für den Rathauschefsessel in Frage kommen: die Stadträte Andreas März und Günther Wunsam. Daniel Artmann, ebenfalls Stadtrat und auch immer wieder einmal als Kandidat im Gespräch, ist nach seiner Benennung zum Netzwerkmanager des digitalen Gründerzentrums Stellwerk 18 aus dem Rennen.

Was stimmt an den Gerüchten, bei der CSU Rosenheim wolle sich ein Auswärtiger aus einem anderen Landkreis als Oberbürgermeister-Kandidat bewerben? Fraktionsvorsitzender Borrmann stellt dazu klar: „Undenkbar für mich, dass ein Wildfremder in Frage kommt. Das ist einfach lächerlich.“

Die Rosenheimer Bürger haben nach seiner Überzeugung ein Anrecht auf einen CSU-OB-Kandidaten oder eine Kandidatin, der oder die die Stadt gut kenne und auch über ausreichend kommunalpolitische Erfahrung verfüge. Dies gilt für Günther Wunsam und Andreas März gleichermaßen. Wunsam ist bereits seit 2008 Stadtrat und seit 2013 auch Bezirksrat. März wurde 2014 von einem hinteren Listenplatz in den Stadtrat gewählt. Beide sind nicht nur kommunalpolitisch erfahren, sondern gelten auch aufgrund ihrer beruflichen Laufbahn als führungsstark und aufgrund vielfältiger Engagements in Vereinen und Verbänden als gut vernetzt.

„Für mich persönlich kommt nur jemand aus der Stadtratsfraktion in Frage“, legt sich der Rosenheimer Parteichef Borrmann fest. Er findet es wichtig, dass sich ein möglicher Nachfolger von Bauer in die Stadtpolitik nicht erst lange einarbeiten muss („auf keinen Fall geht ein Anfänger“), „sondern schon drin ist“. Dass sich neben März und Wunsam noch andere Bewerber um die OB-Kandidatur melden könnten, ist jedoch nicht auszuschließen. Aus der etwa 40-köpfigen Delegiertenversammlung heraus könnten rein rechtlich noch weitere Vorschläge neben dem des Parteivorstandes genannt werden.

Obwohl Fraktions- und Kreisvorsitzender Borrmann verstehen kann, dass viele Bürger gespannt auf die Bekanntgabe der Personalie warten, bittet er um Geduld. „Zuerst die Inhalte, dann die Person“, gibt er als Motto aus.

Ein Thema, das ihm persönlich am Herzen liegt und das er in die Klausurtagung einbringen wird: eine intensive lokale Umweltpolitik – „nicht wirtschaftsfeindlich, sondern ausgerichtet auf das, was realistisch umsetzbar ist. Und dafür gibt es in Rosenheim viele Ansätze“, ist Borrmann überzeugt.

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