Lukas in Not

von Redaktion

OVB hilft 14-Jähriger ohne Handy kann Mutter und Schwester nicht finden

Rosenheim – Glückliches Ende für Familie Schwarz aus Bruckmühl: Nachdem sich Mutter, Schwester und Bruder zwei Stunden lang in der Innenstadt gesucht hatten, fanden sie schließlich wieder zusammen. Auch dank der Hilfe von OVB-Mitarbeiterin Christine Graf (55).

Eigentlich hatten die Drei alles gut geplant: Sohn Lukas (14) und seine Schwester Veronika (19) fuhren mit der Mama nach Rosenheim und dort in ein Parkhaus in der Innenstadt. Lukas hatte einen Termin beim Kieferorthopäden, die beiden Frauen wollten derweil etwas zu essen kaufen. Doch dann kommt es zu einem folgenschweren Missverständnis.

Wie Lukas erzählt, ist er nicht mehr sicher, ob er nach dem Arztbesuch vor dem Haus warten soll oder nicht. So läuft er los Richtung Christkindlmarkt. Aber unter all den Menschen an den Buden und Ständen kann er seine Mutter und seine Schwester nicht finden. Lukas sucht den gesamten Platz ab. Vergeblich. Die Sache scheint ziemlich aussichtslos. Zumal Lukas sein Handy nicht dabei hat. Es liegt im Auto in der Parkgarage. Er kann also weder Schwester noch Mutter anrufen.

Schließlich treibt ihn seine Suche – „eher zufällig“ wie er sagt – in die Hafnerstraße. Und vor den Eingang des OVB-Medienhauses. Dort steht Christine Graf, Mitarbeiterin am Empfang. Lukas habe ein bisschen hilflos ausgesehen, sagt sie später. Sie hat ein Auge für solche Momente. Sie fährt seit 30 Jahren im Rettungsdienst. Vielleicht deshalb spricht sie ihn an. Lukas erzählt von seiner Not – und Graf hilft.

Weil Lukas weder die Telefonnummer seiner Schwester noch die seiner Mutter auswendig weiß, wird es erst einmal ein bisschen knifflig. Nach einigem Hin und Her entscheiden sich beide, den Vater in der Arbeit in München anzurufen. Auch dessen Nummer kennt Lukas nicht aus dem Effeff. Aber er weiß, wo der Vater arbeitet. Für Christine Graf eine leichte Übung: Telefonnummern suchen, am Telefon nach Menschen fragen, verbinden und verbinden lassen: Das ist ihr täglicher Job im Medienhaus. Schnell ist der Vater gefunden, gibt die Telefonnummer von Lukas Schwester Veronika durch – und Christine Graf stellt den Kontakt her. „Dann bin ich zum Parkhaus gerannt und da waren sie schon und haben auf mich gewartet“, sagt Lukas.

So geht eine Suchaktion glücklich zu Ende, die vor allem für die Mutter von Lukas mit Sorgen verbunden war. Auch sie hatte Lukas gesucht, war mit ihrer Tochter umhergelaufen in der Hoffnung, den Jüngsten irgendwo im Gewimmel zu entdecken. Als dann am Rande des Christkindlmarktes ein Krankenwagen anhielt, bekam sie einen tüchtigen Schreck. Umso größer war die Freude, als der Sohn wohlbehalten im Parkhaus ankam und die Familie unbeschadet nach Hause fahren konnte.

Für Lukas ist das Erlebnis auch ein Lehrstück. Er verlässt sich nicht mehr allein auf die Kontaktdaten in seinem Handy. Ganz old school hat er sich die Nummern auf einen Zettel geschrieben: „Und den habe ich jetzt immer im Geldbeutel.“

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