Obstgehölze gefährdet

Asiatischer Moschusbockkäfer greift an

von Redaktion

Die Flugzeit des Asiatischen Moschusbockkäfers (Aromia bungii) hat begonnen. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) bittet um die Aufmerksamkeit und Mithilfe der Bürger in den Quarantänegebieten in Rosenheim und Kolbermoor. Der Appell: Steinobstgehölze auf Befall kontrollieren und auf fliegende Käfer achten.

Rosenheim/Kolbermoor – Die Entwicklung der Larven im Holz ist abgeschlossen, sodass die wärmeliebenden Käfer aktuell schlüpfen und auf Partnersuche gehen, teilt die Landesanstalt mit. In Kolbermoor wurden seit dem 11. Juli bereits sieben Käfer entdeckt. Es ist also Gefahr im Verzug.

Der Asiatische Moschusbockkäfer ist etwa 2,5 bis vier Zentimeter lang. Auffällig sind neben den langen Fühlern der schwarze Kopf, der rote Halsschild und die schwarzen Flügeldecken.

Die trägen Asiatischen Moschusbockkäfer sind leicht zu fangen, zum Beispiel in einem Marmeladenglas mit Löchern im Deckel, berichten die Experten der Landesanstalt.

Der gefährliche Quarantäneschädling befällt sämtliche Gehölze der Gattung Prunus, das heißt vor allem Kirsch-, Pflaumen-, Zwetschgen-, Aprikosen-, Mirabellen- und Pfirsichbäume sowie deren Kultur-, Zier- und Wildformen. Er bedient sich vor allem vorgeschädigter, aber auch gesunder Bäume. Nach der Eiablage am Baum erfolgt der Schlupf der Larven, die sich für zwei bis drei Jahre ins Holz hinein fressen und breite Gänge hinterlassen.

Typische Befallsymptome sind rund zwölf Millimeter große Bohrlöcher und Mehlauswurf am Stamm oder an stärkeren Ästen. „Da sich folgende Käfergenerationen am selben Baum niederlassen, kommt es langfristig zu einer starken Schädigung bis hin zum Absterben des befallenen Baumes“, warnt die Landesanstalt.

Sie wurde nach den Funden des Asiatischen Moschusbockkäfers im Jahr 2016 in Rosenheim und Kolbermoor als zuständige Pflanzenschutzbehörde aktiv. Gemäß den rechtlichen Vorgaben des Bundes und der EU wurde eine Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Bekämpfung des Asiatischen Moschusbockkäfers erlassen. Im Jahr 2017 führten die Experten der LfL schwerpunktmäßig Kontrollen in Kolbermoor durch. Dabei fanden sie etwa 100 befallene und befallsverdächtige Gehölze.

Im Sinne der Allgemeinverfügung gilt ein Baum als offiziell befallen, wenn eine DNA-Analyse (zum Beispiel des Larven- oder Puppenmaterials) den Befall zweifelsfrei bestätigt, teilt die Behörde mit. Im Rahmen der Käferbekämpfung wurden diese Bäume gefällt, gehäckselt und verbrannt.

Für anfallendes Schnittgut von Gehölzen der Gattung Prunus sind für die gesamte Quarantänezone Sammelstellen eingerichtet worden: Schnittgut aus den Gebieten der Städte Kolbermoor und Bad Aibling ist am Bauhof in Kolbermoor, Schnittgut aus der Stadt Rosenheim am Wertstoffhof der Stadt und Schnittgut aus der Gemeinde Stephanskirchen an der Sammelstelle an der Grandauer-Au-Straße abzugeben.

Käfer-Hotline

Bürger werden gebeten, der LfL gefundene Käfer, Verdachtsfälle, Neuanpflanzungen sowie Fällungen von Prunus-Gehölzen in der Quarantänezone zu melden.

Telefon0174/7981593, Aromia@LfL.bayern.de, Infos: http://www.LfL.bayern.de/ Aromia.

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