Rosenheim – Es war ein farbenprächtiges Bild gestern in Westerndorf am Wasen, das sich den Besuchern des 350. Jubiläums der Rundkirche St. Johann Baptist-Heilig Kreuz bot, und zugleich ein starkes Bekenntnis zu Glauben und Heimat. Am Festsonntag, dem Höhepunkt des Jubiläumsjahres, waren alle gekommen, um die Einzigartigkeit der barocken Rundkirche und ihre Grundsteinlegung vor 350 Jahren zu feiern.
Altar auf dem
Friedhof aufgebaut
Weihbischof Wolfgang Bischof hielt zusammen mit Domkapitular Dekan Pfarrer Daniel Reichel einen festlichen Gottesdienst, den Chor und Blaskapelle „Am Wasen“ untermalten. In der Kirche hätten die Besucher keinesfalls alle Platz gehabt, weshalb auf dem Friedhof ein Altar aufgebaut wurde und die Gäste aus Stadt und Landkreis sich rund herum sowie im Inneren versammelten.
Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer war voll des Lobes für den Stadtteil, der in den vergangenen Monaten in Kooperationen verschiedener Gruppen ein solch einmaliges Fest auf die Beine gestellt habe, und bekannte sich erneut zum wohl bedeutendsten Kirchenbau Rosenheims. Domkapitular Dekan Reichel ließ es sich nicht nehmen, allen Beteiligten persönlich „Danke“ zu sagen, die viel ehrenamtliche Zeit und Planungen und Vorbereitungen der Feierlichkeiten investiert haben.
Johannes der Täufer, den Namenspatron der Filialgemeinde am Rosenheimer Stadtrand, hatte der Münchener Weihbischof in den Mittelpunkt seiner Predigt am Patroziniumstag des 1668 erbauten Gotteshauses gestellt. Er erklärte seine besondere Verbindung zur Region und gab sich beeindruckt von der Meisterleistung barocker Architektur.
Festzug schlängelt
sich durch die Straßen
Anschließend schlängelte sich der Festzug durch die Straßen. Angeführt von der Blaskapelle und von Festleiter Josef Dräxl junior zogen die Vereine aus dem Rosenheimer Süden durch das idyllische Dorf. Mittendrin war auch das Modell der Rundkirche im Maßstab 1:20, das drei Erbauer in den vergangenen zwei Jahren erstellt haben (wir berichteten).
Auf dem Festplatz beim Moar am Berg spielte die Musik, während sich die Besucher stärkten und die Ausstellung „Westerndorf – früher und heute“ besichtigten. Hans Demberger vom Historischen und Heimatverein Pang bot mehrere Kirchenführungen an und signierte mit seinen Co-Autoren sein jüngstes Buch.
Viele fleißige Hände von Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung, Ortsgemeinde, Trachtenverein, Landjugend und Frauengemeinschaft waren mit der Bewirtung beschäftigt, stießen jedoch aufgrund der Besuchermassen an ihre Grenzen. Erst am Abend klang ein rundum gelungenes Fest aus, das vielen wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Erneut haben Besucher die Möglichkeit, das Modell der Rundkirche zu bestaunen. Am Donnerstag, 28. Juni, weiht es Dekan Reichel zusammen mit der Informationsstele im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes um 19 Uhr ein. Zudem finden bis Jahresende noch einige Konzerte anlässlich des Jubiläumsjahres statt.
Ausführliche Informationen dazu gibt es online unter der Adresse www.kirchenamwasen.de.