Kolbermoor – Bislang waren vor allem Gartenbesitzer südlich der Mangfall von den Fällaktionen betroffen: Dutzende Kirsch- und Pflaumenbäume (Gattung „Prunus“), in denen der Asiatische Moschusbockkäfer seine Eier abgelegt hatte, mussten weichen.
Im Sommer 2016 waren die ersten Käfer, deren Larven sich durch die Stämme fressen und die Bäume langsam absterben lassen, südlich der Staatsstraße entdeckt worden – bayern- und deutschlandweit die ersten Funde; in Europa ist der Asiatische Moschusbockkäfer bis dato nur in Italien noch aufgetreten (wir berichteten).
Um sein weiteres Ausbreiten einzudämmen, ist das Bayerische Landesamt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Pflanzenschutz in Freising, in Alarmbereitschaft: Quarantänezonen mit einem Radius von zwei Kilometern wurden erlassen, in denen erhöhte Wachsamkeit gefragt ist. Seitdem finden zudem regelmäßige Kontrollen durch Behördenvertreter im Stadtgebiet statt. Im Zuge dieser „Monitorings“ werden öffentliche Flächen und Privatgärten auf der Suche nach möglicherweise befallenen Bäumen Stück für Stück durchforstet.
Dabei werden die Experten immer wieder fündig: Zuletzt in einem Dutzend Gärten, verteilt über das gesamte Stadtgebiet – vom Bereich Am Graben/Sudetenstraße über die Siedlung im Norden bis nach Lohholz sowie im Gebiet zwischen Mangfall und Staatsstraße. Betroffen war überdies eine städtische Wohnanlage an der Carl-Jordan-Straße. Dort mussten im Rahmen einer Sammelfällaktion in den vergangenen Tagen insgesamt 13 befallene Bäume entfernt werden, allesamt Kirsch- und Pflaumenbäume. Denn nur in Bäumen der Gattung „Prunus“ sowie in deren Zierarten nistet sich der Schädling ein, so die Erfahrung des LfL.
Verdächtige Funde
an das LfL melden
„Das Thema Moschusbockkäfer wird uns noch über Jahre begleiteten“, befürchtet angesichts der erneuten Befunde Jürgen Halder, Baumexperte im Rathaus der Stadt Kolbermoor.
Verdächtige Beobachtungen (Bohrmehl, Rillen in der Baumrinde) oder gar Käferfunde sind an die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), Institut für Pflanzenschutz in Freising, zu melden unter Telefon 08161/713111 oder E-Mail Aromia@LfL.Bayern.de.