In eigener Sache

Bianca hält die Retter auf Trab

von Redaktion

Drei Verletzte bei Unfällen – 9000 Haushalte kurzzeitig ohne Strom – Alarmanlagen schlagen an

Rosenheim/Traunstein – Victoria, Sabine – und jetzt auch noch Bianca: In der Nacht auf Donnerstag hatte erneut ein Sturmtief die Landkreise Rosenheim und Traunstein heimgesucht. Obwohl vor ihrer Vorgängerin Sabine deutlich mehr gewarnt worden war, hatten die Rettungs- und Einsatzkräfte durch Bianca deutlich mehr zu tun.

Nach Information von Carolin Hohensinn, Sprecherin des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, sind in der Region am Donnerstagabend binnen drei Stunden 288 Notrufe eingegangen. So waren viele Straßen blockiert, weil Bäume umgefallen oder Äste abgebrochen waren. Glücklicherweise gab es nur zwei Leichtverletzte und 29 Kleinunfälle mit Kraftfahrzeugen.

Baum kracht
auf Fahrzeug

In Siegsdorf fiel ein Baum auf das Fahrzeug eines 57-jährigen. Der Mann hatte Glück, dass der Baum nur den hinteren Teil seines Fahrzeugs traf und er selbst nicht verletzt wurde. Zwischen Chieming und Traunstein erfasste eine Windböe den Anhänger eines 68-jährigen Chiemingers. Der Anhänger geriet auf die Gegenfahrbahn und kollidierte mit dem Fahrzeug eines 55-jährigen Chiemingers. In diesem Fall kam es nur zu einem Sachschaden. Auch OVB-Redakteurin Silvia Mischi kam mit dem Schrecken davon: Als sie mit ihrem Auto von Rimsting in Richtung Prien unterwegs war, stürzte knapp vor ihrem Fahrzeug ein Baum um.

Umgestürzte Bäume – Hindernisse, mit denen auch die Feuerwehren im Landkreis Rosenheim zu kämpfen hatten. Nach Auskunft von Kreisbrandrat Richard Schrank waren die Einsatzkräfte deutlich stärker gefordert, als beim Sturmtief Sabine. In der Nacht rückten die Feuerwehren im Kreis Rosenheim rund 140-mal aus, um Äste und umgestürzte Bäume von Straßen zu räumen. Zum Teil lösten sich auch Ziegel von den Dächern. Viele Straßen – beispielsweise zwischen Pang und Nicklheim – musste zeitweise gesperrt werden.

Auch im Landkreis Traunstein waren die Feuerwehren des Landkreis die ganze Nacht gefordert. 250 Einsätze im gesamten Kreisgebiet hielten die Einsatzkräfte fast im Minutentakt auf Trab. Auch sie versorgten viele Autofahrer, so auch einen 26-jährigen Traunreuter, der im Pallinger Ortsteil Malberting in einen auf der Straße liegenden Baum fuhr. Der Fahrer blieb unverletzt, um die mittelschweren Verletzungen seiner 19-jährigen Beifahrerin kümmerte sich zunächst die Feuerwehr Palling. Wegen des Sturmes konnte auch der Rettungswagen nicht bis zur Unfallstelle fahren. Zahlreiche Straßen wurden im Landkreis Traunstein gesperrt. Die Rettungskräfte waren auch am Freitag noch mit den Aufräumarbeiten beschäftigt.

Dach in Übersee abgedeckt

Betroffen waren aber nicht nur Verkehrsteilnehmer, sondern auch Menschen, die die Nacht zuhause verbrachten. In Übersee deckte Bianca das Dach eines Wohnhauses teilweise ab. Zudem mussten rund 9000 Haushalte in der gesamten Region einige Zeit ohne Strom auskommen. Nach Auskunft der Bayernwerke waren Bäume in Freileitungen gefallen, die zu Kurzschlüssen führten. Die Schäden konnten noch in der Nacht behoben werden, sodass die meisten Haushalte nur ein bis zwei Stunden vom Netz abgeschnitten waren. Um 1 Uhr waren auch die letzten Ortschaften wieder mit Strom versorgt.

Auch zu einigen Fehlalarmen mussten die Helfer ausrücken: Nachdem der Wind extrem stark an Fenstern und Türen in der Region rüttelte, schlugen an 28 Häusern die Alarmanlagen an.

Probleme bei der Zustellung

In den Gemeinden Brannenburg und Prien sowie im Wasserburger Stadtteil Reitmehring hat Sturm Bianca die Arbeit der OVB-Zusteller deutlich erschwert. Daher ist es bei einigen OVB-Lesern zu einer verzögerten Zustellung der Zeitung gekommen. Wir bitten dies zu entschuldigen.

Artikel 4 von 27