Tuntenhausen – Die von der Firma Frischpack in Mailing (Gemeinde Tuntenhausen) bereits mehrfach gekündigte Mitarbeiterin beweist Ausdauer – und hält das Unternehmen und das Arbeitsgericht Rosenheim weiter auf Trab. In der jüngsten Verhandlung ging es um die Bezahlung von Umziehzeiten.
Die ehemalige Mitarbeiterin, von der sich Frischpack, wie berichtet, nach 26 Jahren getrennt hatte, fordert mehr Geld, als bislang bezahlt wurde. Das Unternehmen, der Betriebsrat und gut 190 Mitarbeiter hatten sich in Sachen Umziehzeiten auf eine Betriebsvereinbarung und auf eine entsprechende pauschale Nachzahlung geeinigt. Zwei Mitarbeiter haben laut Frischpack die Einigung verweigert. Eine davon wollte den Sachverhalt nun vor dem Arbeitsgericht geklärt wissen. Dort wurde den Forderungen der Klägerin nicht vollumfänglich entsprochen. Das Gericht sprach ihr lediglich einen deutlich reduzierten Teilbetrag zu – wobei sich die Firma Frischpack vorbehält, gegen das Urteil Rechtsmittel einzulegen. Die Berechnungsgrundlage für die Bemessung der benötigten Zeit für den Umziehvorgang hat das Gericht bisher noch nicht offiziell offengelegt. Frischpack will nun die Urteilsbegründung abwarten und die Notwendigkeit von Rechtsmitteln prüfen. „Dabei werden wir insbesondere prüfen, ob die tatsächlich ermittelten Zeiten mit den vom Gericht zugrunde gelegten Zeiten übereinstimmen beziehungsweise in Einklang zu bringen sind“, erklärt Karin Plößl, Leiterin Human Resources bei Frischpack.
Ein weiteres Ärgernis ist das „Prozess-Wagerl“, das seit Monaten an der Staatsstraße durch Kolbermoor die Blicke auf sich zieht. Dagegen wollte wiederum Frischpack vorgehen – offenbar mit einer einstweiligen Verfügung. Das Unternehmen bestätigt, zur Beseitigung des Anhängers einen „weiteren Versuch“ unternommen zu haben. „Offensichtlich fühlen sich immer mehr Personen durch den Hänger und seine Aufschrift belästigt. In den letzten Wochen und Monaten häuften sich bei Frischpack die Anfragen, ob man das Aufstellen des Hängers nicht unterbinden könnte“, so das Unternehmen auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
Blick zurück: Der Ärger um die gekündigte Mitarbeiterin beschäftigt die Firma Frischpack seit Monaten. Erste Kündigungen hatte das Arbeitsgericht Rosenheim im Sommer einkassiert. Dem waren die Kündigungen Nummer fünf bis sieben gefolgt. Der Arbeitsgerichtstermin für diese Kündigungsserie soll noch im Frühjahr sein.
Doch weshalb diese Hülle und Fülle? Fristen sowie formaljuristische Hintergründe machten die Kündigungen „in dieser Fülle“ erforderlich, erklärt dazu das Unternehmen. Und Frischpack hofft, dann endlich einen Schlussstrich unter dieses Thema ziehen zu können. „Unsere Mitarbeiter sind es inzwischen mehr als leid“, betont Karin Plößl.Rosi Gantner