Rosenheim – Klar, die Begrüßung, am besten aller, zumindest derer von Rang und Wichtigkeit, ist Pflicht und Routine eines jeden, der ein Fest, eine Veranstaltung, ein Jahr oder alle drei zusammen zu eröffnen hat. Beim Neujahrsempfang des Rosenheimer Kulturforums ist das an sich nicht anders; allerdings hatte die Begrüßung der Vorsitzenden Andrea Hailer noch etwas darüber hinaus zu sagen.
Enge Vernetzung
untereinander
Etwas über die enge Verbindung von Gesellschaft und Kultur, zumindest aber den Grad der Vernetzung in der Kulturszene unter dem Dach des Kulturforums.
Hailer begrüßte Wegbegleiter, Sponsoren und sozusagen die offizielle Kulturvertretung, in Gestalt des scheidenden Kulturreferenten Robert Berberich, seines Nachfolgers Wolfgang Hauck und des Landkreiskulturreferenten Christoph Maier-Gehring sowie – im Ganzen – einen guten Teil der Kulturszene, von der Arche bis zum Wasserburger Bach-Chor. Kurz: Es waren viele Menschen gekommen, viele Vertreter vieler Institutionen. Andrea Hailer sprach in der städtischen Galerie in Rosenheim über Gewesenes und Vorhaben, über Geleistetes und Defizite, nicht zuletzt auch über das Motto 2020, das „Leitgedankensegel“, wie sie es nannte. „Kultur und Humor… einen hab‘ ich noch“ lautet es, frei nach Otto Waalkes, zu dem Andrea Hailer ausführte: „Humor ist die Begabung, der Unzulänglichkeit der Welt und Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit zu begegnen.“ Unzulänglichkeiten, zu denen sie beispielsweise den erhöhten Sanierungsbedarf der Städtischen Galerie zählt. Dass in manchen Städten im Haushaltsplan seit vielen Jahren mehr Budget für die städtischen Blumenrabatten als für das Raumklima in der „dazugehörigen städtischen Galerie“ eingeplant sei, sei „leider kein Witz“. In ihrer Ansprache hob Andrea Hailer das Projekt „Kultur für alle“ hervor, das Reinhart Knirsch erfolgreich in Gang halte. „Uns erreichen immer wieder Dankschreiben von Menschen, denen ,Kultur für alle‘ Kultur ermöglicht, was uns jedes Mal sehr berührt und erfreut.“ In ihrem Ausblick wies sie außerdem auch auf die Nacht der Kraniche am 25. Juli hin, „ein Fest der Kulturen im Galeriegarten“.
Fest der
Kulturen geplant
Vor der Ansprache hatte Elisabeth Rechenauer Gäste des Neujahrsempfangs des Rosenheimer Kulturforums durch die aktuelle Ausstellung in der städtischen Galerie geführt, eine furiose Reise durch 100 Jahre Rosenheimer Industrie- und Designgeschichte mit dem Titel „Made in Rosenheim“.