Rosenheim – Rund 250 zusätzliche Studienplätze für die Technische Hochschule (TH) Rosenheim und den geplanten Standort in Waldkraiburg: Diese Ankündigung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) löst beim Präsidenten der TH Rosenheim, Professor Dr. hc. Heinrich Köster, Freude und Stolz aus. Aber nicht nur.
Die Hochschule sei mit dem Vorhaben im Rahmen der Hightech-Agenda „sehr positiv bedacht“, sagte Köster gestern. Die gute Nachricht sei zugleich aber auch ein Arbeitsauftrag, Forschungsbereiche der Künstlichen Intelligenz, der Live-Science und der neuen Materialien voranzutreiben. Diese „Herausforderungen“ anzugehen und zu meistern, steht für TH-Präsident Köster außer Frage.
Nach Söders Ankündigung am vergangenen Mittwoch bei der Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion in Kloster Seeon stellt sich nun die Frage der konkreten Umsetzung. Grundsätzlich, sagte Köster, bedeuten die neuen Studienplätze rund 100 Anfänger an der TH pro Jahr. Grob gerechnet gilt: Ein Studienplatz ist ein Student. An welchen Standorten diese jungen Menschen einmal studieren werden, das sei derzeit offen, weil die Verteilung der Studienplätze nicht geklärt sei. Neben Rosenheim kämen auch Mühldorf und Waldkraiburg infrage, sagte Köster. Sicher sei aber, dass in Waldkraiburg kein Unterricht stattfinden wird. Der Standort Waldkraiburg diene allein der Forschung, sagte der TH-Präsident.
Wie berichtet, hatte der Freistaat Bayern im Sommer 2018 zehn Millionen Euro zugesagt für ein „Zentrum für biobasierte Materialien“ in Waldkraiburg. Dort soll untersucht werden, welche Alternativen es zum herkömmlichen Kunststoff gibt. Im Mittelpunkt dabei soll die Verarbeitung des Rohstoffes Holz liegen.
Nach einigen Diskussionen um das geplante Projekt, nicht zuletzt in Sachen Finanzierung, ist jetzt die Hoffnung in der Stadt groß, dass das Forschungszentrum seinen Platz in Waldkraiburg bekommen wird. Ilsabe Weinfurtner