Rosenheim – Das Schwarzwild im Kreis Rosenheim ist nach Angaben des Landratsamtes weiter auf dem Vormarsch. Damit würden auch die Probleme mehr, die durch die Tiere entstehen. Umgepflügte Wiesen, zertrampelte Maisfelder und die Gefährdung des Straßenverkehrs sind nach Einschätzung der Behörde nur einige Probleme, die das Schwarzwild mit sich bringt. Die Jägerschaft aber auch die Landwirtschaft stünden vor großen Herausforderungen. Um Betroffene zu unterstützen und zu informieren, hatte das Landratsamt jüngst zu einer Info-Veranstaltung eingeladen.
Der stellvertretende Landrat Josef Huber berichtete den Anwesenden, dass die Schwarzwildzahlen weiter ansteigen. Im aktuellen Jagdjahr konnten bisher laut Huber über 100 Wildschweine erlegt werden. Die Aufwandsentschädigung, die vom Kreis bezahlt wird, soll „die Jäger für ihre Arbeit entschädigen und weiter motivieren“. Die kostenlose Trichinenbeschau ist ein weiterer Punkt, mit dem das Landratsamt die Jäger unterstützt. Auch verkehrsrechtliche Genehmigungen wurden laut Behörde so weit möglich vereinfacht. Bei der Bejagung sei wichtig, dass diese gemeinsam gemacht werde. „Es geht nicht darum: ,Meine Sau, Deine Sau‘“, sagte Huber.
Auch Dr. Gudrun Wieland vom Veterinäramt betonte die Wichtigkeit der Arbeit der Jägerschaft. Gerade bei der Vorbeugung der Afrikanischen Schweinepest und im Notfall werde es ohne sie nicht gehen, sagte Wieland.
Als Fachmann stand der Schwarzwildberater für Oberbayern, Alexander Mania aus München, Rede und Antwort. Er berichtete von seiner langjährigen Erfahrung mit Schwarzwild und beschrieb die Tiere als „schlau und lernfreudig“. In seinem Vortrag erklärte er, dass Wildschweine sehr reproduktionsfreudig seien und bis zu zweimal im Jahr Junge bekommen könnten. Da die Tiere in der Region keine natürlichen Feinde haben, müsse die Bestandsregulierung über die Jagd erfolgen. „Im Hinblick auf die immer näher an Deutschland heranrückende Afrikanische Schweinepest und die massiven landwirtschaftlichen Schäden, muss dies mit allen rechtlich erlaubten Mitteln erfolgen“, sagte Mania.
Er gab der Jägerschaft Tipps, was diese bei der Bejagung des Schwarzwildes beachten müssten, um die Population im Rahmen zu halten. So reiche bei der Lockfütterung die Menge einer größeren Kaffeetasse für 150 Hektar Wald aus. Wichtig seien zudem ausgebildete Hunde. „Hier besteht noch Handlungsbedarf, sagte Mania.