Traunstein – Für Hunde und Katzen ist sie tödlich, für den Menschen ungefährlich: die Aujeszkysche Krankheit. Antikörper gegen das „Aujeszky-Virus“ hat das Veterinäramt Traunstein nun bei einem im südlichen Landkreis Traunstein erlegten Wildschwein festgestellt.
Antikörper gegen dieses Herpesvirus sind laut Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in etwa zehn Prozent der untersuchten Wildschweinproben in Bayern nachweisbar. „Dabei muss man aber bedenken, dass wir weit weniger Wildschweine bei uns haben als andere Regionen“, warnt Landratsamt-Pressesprecher Michael Reithmeier vor überstürzter Panikmache.
Veterinäramt
rät zu Vorsicht
Die Aujeszkysche Krankheit ist für den Menschen ungefährlich. Für Hausschweine, Hunde und Katzen ist sie jedoch ansteckend. Das Veterinäramt Traunstein rät deshalb zu einigen Vorsichtsmaßnahmen. Das Aujeszky-Virus kann durch Kontakt mit infizierten Wildschweinen, Lebensmitteln von diesen Wildschweinen oder mit kontaminierten Gegenständen in Hausschweinebestände gelangen.
Dies kann zu erhöhter Sterblichkeit bei Ferkeln beziehungsweise einer erhöhten Aborthäufigkeit bei Sauen führen. Schweinehalter, die auch Jäger sind, müssen deshalb die geltenden Hygienevorschriften strikt beachten und vor Betreten der Stallungen Kleidung und Schuhe wechseln.
Auch für Hunde und Katzen stellen die infizierten Wildschweine eine mögliche Gefahr dar. Bei ihnen ruft das Aujeszky-Virus einen unstillbaren Juckreiz hervor und endet immer tödlich. Eine Impfung dagegen gibt es nicht. Besonders mit Blick auf Jagdhunde gilt es deshalb, den Kontakt mit Wildschweinen zu vermeiden und auf die Verfütterung von rohem Fleisch und rohen Innereien von Wildschweinen zu verzichten. In Gebieten mit Schwarzwildvorkommen (nördlicher Landkreis Traunstein und südlich der Hirschauer Bucht/Tiroler Ache) sollten Hunde an der Leine geführt werden, um direkten Kontakt mit Wildschweinen zu vermeiden.
Kein behördliches Handeln erforderlich
Das Auftreten der Krankheit im Nachbarlandkreis Traunstein erfordert nach Auskunft des Landratsamtes Rosenheim kein behördliches Handeln in seinem Zuständigkeitsbereich. Pressesprecher Michael Fischer rät Haustierbesitzern zu den gleichen Vorsichtsmaßnahmen wie sein Traunsteiner Kollege.
Unruhe
bleibt aus
Und er verweist darauf, dass nach Auskunft des Veterinäramtes deutschlandweit zuletzt nur ein bis zwei Jagdhunde pro Jahr starben, die sich mit dem bei Wildschweinen auftretenden Herpesvirus infiziert hatten. „Um zu erkranken, muss ein Hund mit Blut oder Fleisch eines infizierten Wildschweines in Berührung kommen. Diese Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders hoch“, erläutert Fischer, warum der Ausbruch der Krankheit im Landkreis Traunstein nicht für große Unruhe bei der Rosenheimer Landkreisverwaltung sorgt.