Szenario zwei: Mehrere Personen wurden bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Natzing verletzt.Fotos Reisner
Eggstätt/Bad Endorf – Im Rahmen einer Großübung probten am Samstag in Bad Endorf die Wasserwachten aus dem Landkreis zusammen mit den Bereitschaften der Rettungsdienste und der Feuerwehr den Ernstfall. Rund 200 Helfer testeten Einsatzbereitschaft und Können. Szenario eins: Eine groß angelegte Wasserrettung auf dem Langbürgner See. Szenario zwei: Ein schwerer Verkehrsunfall mit vielen Verletzten Nähe Natzing.
Auf dem Langbürgner See war – so das Drehbuch der Übung – eine private Party wohl aus dem Ruder gelaufen. Die Situation der Teilnehmer – teilweise alkoholisiert und unter Drogen – drohte zu eskalieren. Mit einem Großaufgebot rückte die Mannschaft der Wasserwacht Endorf aus: zum anderen Ende des Sees. Während sich einige wenige „Partygäste schon selbst gerettet hatten, musste der Rest versorgt und weiter ins Romed-Klinikum Prien gebracht werden.
Doch plötzlich wurde die Übung unterbrochen. Die Leitstelle Rosenheim (ILS) platzte mit einem realen Unfall dazwischen. „Ein Lkw soll in der Marktgemeinde Prien in den Fluss gestürzt sein“. Schnell stellte sich aber heraus, dass es kein Lkw, sondern ein Traktor mit Anhänger eines Zirkusunternehmens war, bei dem der Fahrer glücklicherweise nur leicht verletzt wurde (siehe Bericht auf Seite 9).
Die Großübung konnte weitergehen. Es ging zu einem schweren Unfall Nähe Natzing. Dort galt es, mehrere teils schwer verletzte junge Leute zu retten, die in zwei Pkw’s eingeklemmt waren. Notärzte und Feuerwehrkräfte waren damit beschäftigt, die teils schwer zugänglichen Insassen aus der bedrohlichen Lage zu befreien.
Die Übung war von langer Hand vorbereitet worden. Die rund 40 „Verletzten“ waren für die jeweiligen Szenarien aufwendig geschminkt und präpariert worden. Auch das Romed-Klinikum hatte sich auf die Vielzahl an Opfern vorbereitet. Insgesamt nahmen 31 Fahrzeuge von den Wasserwachten und den diversen Bereitschaften von BRK, Malteser und Johanniter des Landkreises teil. Neu dabei waren zum Ende ihrer Ausbildungszeit auch die sogenannten Notfall-Azubis.
Zu den Übungsbeobachtern gehörte auch Bad Endorfs Bürgermeisterin Doris Laban. In einem Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich die Bürgermeisterin: „froh und dankbar“. Es sei wichtig, die Zusammenarbeit mit den anderen Diensten zu proben, um im Ernstfall gewappnet zu sein.
Am Ende der Großübung zog der Leiter der Bad Endorfer Wasserwacht, Christoph Kluge, ein positives Fazit. Neben der jeweiligen Leistung der einzelnen Helfer, sei es entscheidend für den Erfolg des Rettungseinsatzes, gerade die Kommunikation der einzelnen Dienste untereinander zu üben. Das habe bei der Übung gut geklappt.Josef Reisner