Kiefersfelden – Das Interesse der Medienvertreter aus Deutschland und Österreich war groß am Pressegespräch zum Immobilienprojekt Kaiserreich Kiefersfelden, zu dem die Gemeinde und die österreichische Unterberger-Gruppe als Investor ins Kieferer Rathaus eingeladen hatten.
Bürgermeister Hajo Gruber erinnerte eingangs an die strukturellen Probleme seiner Gemeinde seit der Öffnung der Grenze zu Österreich und dem damit bedingten Wegfall „vieler hochwertiger Arbeitsplätze“ sowie die Schließung des Marmorwerks, wo ebenfalls viele Arbeitsplätze aus der Gemeinde verschwanden.
Arbeitsplätze
für die Region
Jetzt aber scheint sich das zu ändern. Neue und nicht nur für die Region wichtige Arbeitsplätze sollen entstehen bei der Verwirklichung des Projekts „Gewerbegebiet Kaiserreich“. „Für uns ist das die Chance, hochqualifizierte Stellen zu schaffen, vermehrte Steuereinnahmen zu generieren und hochwertige Architektur anzusiedeln“, so seine Einschätzung, „wobei der Verkehr in der Region nicht nennenswert zunehmen dürfte“.
Josef Gruber, Geschäftsführer der Inn-Immobilien, reflektierte „den langen Weg zu einem vernünftigen Projekt, mit den Partnern Gemeinde Kiefersfelden und Unterberger-Unternehmensgruppe, die als Bauherr fungiert“. Geplant ist nach seinen Worten „ein multifunktionales Zentrum in Kombination mit Arbeit, Erholung und Genuss“. Langfristig soll es „das Gebiet in prominenter Lage mit viel Leben füllen“.
Auf dem rund 41000 Quadratmeter großen Areal, direkt an der Autobahn A93 gelegen, entsteht schon bald ein so genanntes Hybrid-Hotel. Das siebenstöckige Drei-Sterne-Superior-Haus mit 200 Betten ist in seiner Ausstattung sowohl als Tagungs- wie auch als Familienhotel konzipiert und fördert dadurch auch mehrtägige Familien-Übernachtungen. Weiter geplant ist eine Genuss-Welt, ein Schnellimbiss-Restaurant und eine kleine Tankstelle, die im Mix zusammen das Gebiet mit Leben erfüllen sollen.
Josef Feichtner, Geschäftsführer der Unterberger Immobilien GmbH, stellte das Hybrid-Konzept des Hotels und seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in den Vordergrund. „Auf keinen Fall wird es eine typische Autobahnraststätte.“
Zur Auslastung verwies er auf das Einzugsgebiet im Großraum München–Salzburg–Kufstein mit etwa sechs Millionen Menschen: „Da ist schon der Bedarf vorhanden“. Er verspricht „einen attraktiven Nutzungscocktail mit Arbeit, Leben und Erholung“. Dafür sind auch mehrere moderne Bürokomplexe vorgesehen und eine „Kinder- und Genusswelt mit Nachhaltigkeit und regionalem Charakter“.
Die Leitidee des Projekts sei es, „Qualität, moderne Architektur, Erholung und Identität der Region zusammenzuführen“. Dabei gilt es auch, den besonderen Anforderungen gerecht zu werden.
Nachhaltige
Baustoffe
Die Nachhaltigkeit sei eine wichtige Säule des Vorhabens, ebenso wie die hochwertige Bauweise. Dabei soll auch das naturnahe Gebiet erhalten bleiben und nachhaltige Baustoffe wie Holz sollen das auch nach außen tragen um „ökologische Qualität mit Patz zum Leben und Arbeiten zu ermöglichen“. Dazu gehöre letztlich auch eine möglichst geringe Bodenversiegelung, Holz als wichtiger Baustoff und ein nachhaltiges Energiekonzept mit einer Grundwasserpumpe.
Über den zeitlichen Ablauf informierte Jürgen Maas, Geschäftsführer der SMP München, der zunächst noch einmal als wichtigste Komponente des Gewerbegebiets die Erteilung des Baurechts vor wenigen Tagen unterstrich. „Jetzt geht es an die Vermarktung der noch offenen Flächen und weiter müssen die Verträge mit dem Hotelbetreiber, dem Fastfood-Restaurant und der Kinder- und Erlebniswelt schriftlich fixiert werden.“ Seiner Einschätzung nach „werden heuer im Mai die ersten Bagger anrollen und mit den Arbeiten beginnen“. Soll heißen: Anschlüsse zu den gemeindlichen Leitungen und Versorgungsstellen müssen gelegt werden, ein schnelles Internet muss her – und das alles braucht natürlich auch Strom, Wasser und Gas, wofür die Leitungen ebenfalls noch zu legen sind.
Als Investitionssumme stehen 30 bis 45 Millionen Euro im Raum. Die Höhe sei allerdings abhängig von verschiedenen Faktoren und könnten sowohl nach unten als auch nach oben variieren. Die Bauzeit bis zur kompletten Inbetriebnahme des Gesamtkomplexes schätzt Fachmann Josef Gruber auf drei bis vier Jahre.
Größtes Vorhaben
des Investors
Bei der Anzahl von Arbeitsplätzen, die mit dem Projekt entstehen, weicht er einer exakten Angabe aus: „Das ist noch nicht vorhersehbar“. Insgesamt ist das Gesamtmodell als „Ergänzung zu der bestehenden und nahen Inntal-Tank- und Rastanlage“ konzipiert. Für den Investor, die Unterberger-Unternehmensgruppe, ist dieses Projekt das bisher größte Vorhaben. Doch alle Beteiligten sind sich des Erfolgs sicher. Auch Gruber sieht die Gesamtmaßnahme als „nachhaltige Investition in unsere Zukunft“.