Bernhard Zepter, ehemaliger Botschafter

von Redaktion

Wie würden Sie einem Kind Ihren Beruf erklären?

Meine Aufgabe war es, alles zu tun, damit wir mit unseren Nachbarn in Frieden und Freundschaft leben und es in der Welt nie wieder Krieg gibt. Heute schreibe ich Bücher und kümmere mich um meine Bienenvölker.

Welchen Traumberuf hatten Sie als Zehnjähriger?

Durch die Welt zu reisen, andere Länder und Völker kennenzulernen, Abenteuer zu erleben. Aber manchmal träume ich auch von einem Leben als Förster oder Gärtner.

Wie sieht Ihr persönlicher Traum vom Glück aus?

Ein einfaches Leben in einer heilen, harmonischen Um
welt, ein Leben, das ich mit meinen Freunden teile.

Mit wem würden Sie gern ein Wochenende auf einer einsamen Insel verbringen?

Ich bin kein Freund einsamer Inseln!

Über welche Nichtigkeiten können Sie sich ärgern?

Ich hasse Unpünktlichkeit und weitschweifige Reden, die nicht zur Sache kommen.

Was fällt Ihnen zu den

folgenden Stichwörtern ein?

Wasser und Brot

Beide sind lebensnotwendig. Die Wasserqualität bei uns ist gut, das Brot backe ich selbst.

Heimat

Wichtig, um in einer komplizierten Welt nicht die Orientierung zu verlieren.

Alt und Jung

Jeder kann von jedem lernen. Die Vermischung der Generationen ist für mich Teil einer gesunden Gesellschaft.

Eltern

Der Krieg hat mir meinen Vater geraubt. Ich habe ihn stets besonders vermisst.

Sieg und Niederlage

Ohne Wettbewerb gibt es keinen Fortschritt. Aber er darf nicht in Hass und Todschlag enden.

Erste Liebe

Vergisst man nie!

Gott

Ich bin! Also gibt es ihn. Sonst wäre mein Leben ein unvorstellbarer Zufall.

Grabstein

Muss das sein? Lieber sollte man meine Asche in einem schönen Wald verstreuen.

Coca-Cola

Nein danke! In Bayern gibt es bessere Getränke.

Mein Haus, mein Auto, meine Yacht

Mein Haus: Ich habe eines, und ich genieße es.

Mein Auto: Im ländlichen Raum unverzichtbar und ein Garant meiner Freiheit.

Meine Yacht: Existiert nicht. Ein schöner, aber überflüssiger Luxus.

Lebensmotto

Frei nach Nietzsche: „Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“

Interview: Elisabeth Kirchner

Zur Person

Geboren am 30. Juli 1944 in Prien, wuchs Bernhard Zepter als Jüngster von drei Brüdern in Gollenshausen auf, ehe die Familie nach Köln umzog. Mit 16 Jahren heuerte auf einem Bananendampfer nach Südamerika an und arbeitete auf einer Bananenplantage in Südamerika, ehe er – wieder zurück in Köln – dort sein Abitur ablegte. Er studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Köln und Freiburg und startete eine diplomatische Laufbahn im Auswärtigen Amt. So war er unter anderem im Senegal, in Brüssel bei der NATO, Kopenhagen, Athen und Genf und verbrachte auch einige Jahre im Auswärtigen Amt. Von 1990 bis 1995 war Zepter Berater für Außenbeziehungen des Präsidenten der Europäischen Kommission und von 1997 bis 2002 stellvertretender Generalsekretär der Europäischen Kommission. Inzwischen hat er mit dem Schreiben angefangen. Sein zweiteiliger Roman „Ereignishorizonte“ spielt im Chiemgau in der Zukunft. Heute genießt Zepter sein Haus in Eggstätt, wo er sich seinen Hobbys, dem Studium der Geschichte und Fragen von Astrophysik und Kosmologie sowie seiner Leidenschaft, dem Imkern, widmet.

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