Rosenheim – Die Vorboten des Klimawandels seien seit Jahren alarmierend, jetzt müsse endlich ein Ruck durch Gesellschaft und Politik gehen, um die Folgen abzumildern. Diese Meinung vertraten die Teilnehmer bayerischer und österreichischer Solarinitiativen, renommierter Klimaforscher und Energieexperten, die sich jetzt unter dem Motto „Klimawandel stoppen – es ist höchste Zeit, legen wir los!“ an der Technischen Hochschule Rosenheim trafen. Rund 600 Teilnehmer kamen zur 26. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Bayerischer und Österreichischer Solarinitiativen (ABSI) zusammen.
Energiewende
im Blickpunkt
Das Programm des Kongresses spannte die Brücke vom Problem Klimawandel hin zur Lösung der Energiewende im Lokalen. Als Referenten waren unter anderem der Physiker und Fernsehmoderator Prof. Dr. Harald Lesch, der Gletscherforscher und Ex-Leitautor des UN-Weltklimarats Prof. Dr. Georg Kaser, Prof. Dr. Bruno Burger vom Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Prof. Dr. Volker Quaschning von der HTW Berlin sowie der Extremkletterer Alexander Huber geladen.
Anders als in den vergangen Jahren sei der Kongress heuer deutlich mehr ein „Motivationsschub für die gemeinsame Arbeit an einer besseren Zukunft“ denn ein Arbeitstreffen gewesen, so die Meinung vieler Teilnehmer. „Wenn es schon fünf nach zwölf wäre, würde ich hier nicht mehr stehen“, mahnte Prof. Dr. Kaser. Es müsse allerdings sofort gehandelt werden.
Deutlich pessimistischer zeigte sich Prof. Dr. Quaschning. „Unsere Generation hat in den letzten 30 Jahren versagt.“ Bereits vor Jahrzehnten hätten Wissenschaftler das Phänomen Klimawandel erkannt und vor dessen Folgen gewarnt. Quaschning glaubt, dass die seit einigen Wochen weltweit demonstrierenden Schüler der Bewegung „Fridays for Future“ nun „den Hebel rumzureißen“ könnten.
Dass es um mehr geht, als den Ausbau der Bürgersolarenergie in Süddeutschland und Österreich konnte man auch am diesjährigen Motto ablesen, „Wir sind uns im Organisationsteam einig, dass wir die Energiewende in Bayern nur hinbekommen, wenn wir weiter am Ball bleiben“, erklärte Mitveranstalter Prof. Mike Zehner von der Technischen Hochschule Rosenheim. Deshalb soll in Rosenheim im kommenden Jahr mit einem Kongress zur Energiewende angeknüpft werden.