Rosenheim – Im November war die Arbeitslosenquote mit Blick auf die Vergleichsmonate früherer Jahre im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur Rosenheim so niedrig wie zuletzt Anfang der 90er Jahre. Der Wert lag laut aktuellem Bericht bei 2,3 Prozent. 6896 Menschen ohne Job gibt es aktuell in der Stadt und im Landkreis Rosenheim sowie in den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen, für die die Agentur zuständig ist. Das sind 280 mehr als im Oktober, was einem Anstieg der Beschäftigungslosen um 0,1 Prozentpunkte entspricht. Im November 2017 lag die Quote bei 2,5 Prozent.
Positiv stellt sich aus Sicht der Agentur auch die Entwicklung in der Stadt und im Landkreis Rosenheim dar. Im Vergleich zum Oktober erhöhte sich die Arbeitslosigkeit in der Stadt von 3,8 auf 3,9 Prozent, im November 2017 betrug sie noch 4,2 Prozent. Auf Kreisebene veränderte sich die Quote im Vergleich zum Oktober nicht. Sie blieb bei 2,1 Prozent, im November 2017 lag sie bei 2,3 Prozent.
Angesichts der aktuellen Zahlen zum Stichtag am 12. November spricht Dr. Nicole Cujai, die Leiterin der Agentur, auch von einem „weiterhin aufnahmefähigen und dynamischen Arbeitsmarkt“ in der Region. Hauptgrund für die niedrige Arbeitslosigkeit ist weiterhin die vergleichsweise milde Witterung. In den Außenberufen, beispielsweise im Baugewerbe oder bei Gartenbaufirmen, sei es deshalb erst zu vereinzelten witterungsbedingten Entlassungen gekommen, die als saisonbedingt gelten. Außerdem hätten Betriebe im Bereich des Hotel- und Gaststättengewerbes, die im Winter schließen, erste Freistellungen von Arbeitnehmern vorgenommen. Häufig hätten die Freigestellten laut Agentur aber bereits eine Wiedereinstellungszusage für das Frühjahr in der Tasche.
Ein Blick auf den Stellenmarkt unterstreicht die gute Auftragslage der Unternehmen. Im November wurden der Arbeitsagentur 980 offene Stellen gemeldet, 950 davon sind sozialversicherungspflichtig, 780 sind ab sofort frei. Aktuell sind bei der Agentur 5390 vakante Arbeitsplätze registriert. Das sind zwar 160 weniger als im Vormonat, aber dennoch 760 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. „Bei den Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen sowie bei den Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufen stehen einem Arbeitslosen mehr als zwei gemeldete Stellen gegenüber. Auch bei den Berufsgruppen Kunststoff- und Holzherstellung, Holzverarbeitung, Metallerzeugung und -bearbeitung, Metallbau und Informatik kommen auf zwei Arbeitslose mehr als drei offene Stellen. Diese Zahlen unterstreichen, dass auf dem lokalen Arbeitsmarkt in ausgewählten Bereichen bereits Fachkräfte-Engpässe herrschen“, sagt die Agenturleiterin. Sie verweist auf die Möglichkeit, dass die Agentur unter bestimmten Umständen eine fachspezifische Qualifizierung von Beschäftigten direkt am Arbeitsplatz bis hin zum Berufsabschluss fördern kann.
Am Herzen liegen Cujai auch Arbeitslose mit Behinderung. Aktuell sind im Agenturbezirk 590 Schwerbehinderte beschäftigungslos, 20 weniger als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Die Agentur könne auch bei dieser Personengruppe einzelne Vermittlungserfolge verbuchen. Die Entwicklung sei aber „noch ausbaufähig“. Mit der deutschlandweiten „Woche der Menschen mit Behinderung“ stellt die Bundesarbeitsagentur deren Situation vom 3. bis 7. Dezember in den Mittelpunkt.