Rosenheim – Stadt und Landkreis Rosenheim wollen die Flüchtlings-, Integrations- und Migrationsberatung, die seit 2014 von der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas, dem Diakonischen Werk und dem Roten Kreuz angeboten wird, langfristig auf eine gesicherte Grundlage stellen. Dies soll über gemeinsam ausgearbeitete Leistungsvereinbarungen geschehen, die der Kreisausschuss gegen die Stimme von Sepp Lausch (Bayernpartei) billigte.
In den Vereinbarungen werden nach Auskunft von Dr. Manuel Diller, dem zuständigen Abteilungsleiter im Landratsamt, Art und Umfang der Beratung sowie die Zuwendungshöhe geregelt. Die Träger des Beratungsangebots erhalten Zuschüsse zu den Sach- und Verwaltungskosten. Für den Personaleinsatz gibt es keine Subventionen, da hierfür der Freistaat Bayern und der Bund Geld zuschießen.
Die mit den Verträgen verbundene finanzielle Verpflichtung des Landkreises beläuft sich auf 19100 Euro jährlich pro Vollzeitstelle in diesem Bereich. Derzeit sind etwa 4,5 Vollzeitstellen erforderlich. Diller geht jedoch davon aus, dass die abnehmende Flüchtlingszahl in absehbarer Zeit zu einer Stellenreduzierung und damit zu einer Kostensenkung für den Landkreis führt.
Der Vertreter der Bayernpartei sieht in dem Beratungsangebot eine staatliche Aufgabe und ist deshalb gegen Geld, das hierfür vom Landkreis fließt. Pruttings Bürgermeister Hans Loy (CSU) stimmte zwar zu, eine kritische Anmerkung konnte er sich aber nicht verkneifen. „Die Beratung muss dann auch funktionieren. Derzeit ist es so, dass bei uns in der Gemeindeverwaltung jeden Tag Personal etwa zwei Stunden mit dieser Form von Beratung beschäftigt ist. Das kann so nicht weitergehen, die Gemeinden kommen an ihre Grenzen.“ Andere Erfahrungen macht Bad Aiblings Bürgermeister Felix Schwaller (CSU). „Bei uns klappt das in Zusammenarbeit mit dem Kreis Migration bestens.“Norbert Kotter