Inntalautobahn

Polizei läuft zu Fuß Richtung Unfallort

von Redaktion

Ein schwerer Unfall auf der Inntalautobahn zwischen Brannenburg und Oberaudorf hat am Samstag zu stundenlangen Staus geführt. Für Polizei und Rettungskräfte gestaltete sich der Einsatz sehr schwierig: Die Unfallstelle im Baustellenbereich war aufgrund einer blockierten verengten Fahrbahn nicht direkt zu erreichen.

Brannenburg/Oberaudorf – Zum Unfallhergang teilt die Verkehrspolizeiinspektion Rosenheim mit: Ein 54-jähriger Österreicher fuhr am Samstag gegen 17.45 Uhr auf der Inntalautobahn in Richtung Kufstein. In einem Baustellenbereich zwischen den Anschlussstellen Brannenburg und Oberaudorf – die Fahrstreifen sind hier stark verengt und verlaufen alle auf der Richtungsfahrbahn Kufstein – wurde er aufgrund eines plötzlich auftretenden, akuten medizinischen Problems bewusstlos. Sein VW Tiguan prallte gegen die provisorische Mittelleitplanke.

Eine auf gleicher Höhe in die Gegenrichtung fahrende 54-Jährige aus Schleswig-Holstein erkannte die Situation nach Polizeiangaben zwar rechtzeitig und konnte ihren Dreier-BMW zum Stehen bringen. Die provisorische Mittelleitplanke wurde jedoch so weit verschoben, dass sie die beiden Fahrstreifen in Fahrtrichtung Rosenheim blockierte und gegen das Fahrzeug der Frau stieß.

Der Österreicher, der durch den Unfall selbst nicht verletzt wurde, kam mit einem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus nach Kufstein. Sein Gesundheitszustand ist „besorgniserregend“, so die Polizei. Sein Fahrzeug wurde so stark beschädigt, dass es abgeschleppt werden musste.

An den beiden Pkws sowie an der provisorischen Mittelleitplanke entstand ein Schaden von insgesamt etwa 11000 Euro, teilen die Beamten weiter mit.

Aufgrund des Rückstaus auf der verengten Fahrbahn im Baustellenbereich war es für die aus Richtung Kufstein anfahrenden Einsatzfahrzeuge nicht möglich, direkt an die Unfallstelle zu gelangen. Auch die Bildung einer Rettungsgasse funktionierte nicht, weil der Platz dafür nicht vorhanden war, so die Polizei auf Anfrage.

Rettungswagen blieb im Rückstau stecken

Die Beamten ließen ihr Fahrzeug stehen und gingen über einen Kilometer zu Fuß zur Unfallstelle. Für einen Rettungswagen, der im Rückstau stecken geblieben war, wurde ein Ersatzfahrzeug angefordert, das aus der Gegenrichtung kam.

Die provisorische Mittelleitplanke musste durch eine Spezialfirma mit einem Kran wieder eingerichtet werden. Für diese Arbeiten wurde die Fahrbahn in beide Fahrtrichtungen zwischen den Anschlussstellen Brannenburg und Oberaudorf gesperrt. Da bereits vorher abzusehen war, dass dies eine längere Zeit in Anspruch nehmen würde, wurde der Verkehr in Fahrtrichtung Kufstein an der Anschlussstelle Brannenburg ausgeleitet. Die Fahrzeuge, die bereits zwischen dieser Anschlussstelle und der Unfallstelle standen, wurden einspurig vorbeigeleitet.

Danach wurde die provisorische Mittelleitplanke mit Unterstützung der Autobahnmeisterei Rosenheim sowie der Feuerwehren Fischbach und Oberaudorf so weit weggezogen, dass in Fahrtrichtung Rosenheim ein Streifen zur Verfügung stand und der Stau, der sich zwischen der Ausleitung an der Anschlussstelle Oberaudorf und der Unfallstelle gebildet hatte, abfloss. Um 22.42 Uhr konnte die Autobahn freigegeben werden. re/duc

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