Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt stellt sich erneut den Fragen der Bürger:

„Klimawandel essenzielles Problem“

von Redaktion

Zum zweiten Mal führte der Landtagswahlkampf die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, nach Rosenheim. Erneut wählte sie als Format für ihren Auftritt das sogenannte „Town Hall Meeting“: Ohne lange Vorrede stellte sie sich den Fragen der rund 90 Interessierten.

Rosenheim – In dem in den USA populären „Town Hall Meeting“ (zu Deutsch Bürgerversammlung) antworten Politiker spontan auf die Fragen der Bürger. Im Superwahljahr 2017 kam dieses Format zum ersten Mal auch in Deutschland zum Einsatz, bei einem Fernsehauftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel, allerdings mit ausgewähltem Publikum.

Bei den „Town Hall Meetings“ von Katrin Göring-Eckardt gibt es derartige Absprachen nicht. Darum musste sich die Grünen-Politikerin auch im vergangenen Jahr bei ihrem Auftritt in Rosenheim mit einem AfD-Anhänger auseinandersetzen (wir berichteten).

Angesichts der aktuell guten Umfragewerte war die Stimmung im Saal des Mail-Kellers diesmal wesentlich gelöster. Die Rosenheimer Bezirkstagskandidaten Katharina Hausmann und Martin Both und die beiden Landtagsdirektkandidaten Martin Knobel und Leonhard Hinterholzer, die sich zu Beginn der Veranstaltung kurz vorstellen, sehen der Wahl optimistisch entgegen.

Für den Fall eines für die Grünen positiven Wahlergebnisses signalisierte Katrin Göring-Eckardt die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – ein Regierungsbündnis mit der CSU schloss sie dabei nicht aus: „Wenn das Wahlergebnis für uns so gut wird, wie es jetzt aussieht, dann müssen wir Grünen dabei sein und uns der Herausforderung stellen“. Bei dieser Entscheidung gehe es nicht darum, einen Posten zu bekommen, sondern darum, das Land vorwärtszubringen.

Die derzeit negativen Schlagzeilen über CSU und SPD würden sie nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, freuen. „Auch in diesen Parteien gibt es gute Leute“, meinte Katrin Göring- Eckardt. Zu sehen, wie jeden Tag neue Fehler gemacht würden, stimme sie nur traurig.

Für Innenminister Horst Seehofer und Andreas Nahles wäre es ihrer Meinung nach in den vergangenen Tagen, geprägt durch den Streit über den Fall Maaßen, viel wichtiger gewesen, sich mit dem Brexit zu beschäftigen, als eine neue „Brieffreundschaft“ zu pflegen. „Angela Merkel wäre vor zwei Jahren in so einem Fall noch ständig hin und her gefahren“. Jetzt sei das anders: „Wir erleben eine Kanzlerin im Abklingbecken. Sie hat keine Kraft mehr“.

Oberste Priorität in der Bundes- und Landespolitik hat für Katrin Göring-Eckardt der Klimaschutz. „Mit diesem Thema sind wir auf weiter Flur allein, dabei ist dieses Problem essenziell.“ Nun gelte es, dafür eine Mehrheit zu finden, denn: „Wir sind die erste Generation, die den Klimawandel spürt und die letzte, die daran etwas ändern kann.“

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