Rosenheim – Die CSU-Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig forderte, wie berichtet, in einem Brandbrief an Bundesverkehrsminister Scheuer belastbare Zahlen zum erwarteten Anstieg des Güterverkehrsaufkommens, um den Bedarf für eine zweigleisige Neubaustrecke des Brenner-Nordzulaufs zu belegen. „Die SPD in Stadt und Landkreis Rosenheim bezweifelt den Bedarf an neuen Gleisen seit Jahren und sah sich bereits mit der Resolutionsforderung der CSU vom Juli 2018 in ihrer Haltung bestätigt“, so reagiert SPD-Europaabgeordnete Maria Noichl in einer Stellungnahme auf den Brandbrief Ludwigs. Dass diese nun an ihren Parteikollegen geschrieben und es zudem die Stadt Rosenheim nicht geschafft habe, einen Vertreter aus dem Bundesverkehrsministerium zur Sondersitzung des Stadtrats zum Brenner-Nordzulauf zu holen, bestätigt Noichl in der Annahme, „dass der heiße Draht zwischen den CSU-Protagonisten wohl durchgeglüht sei“.
Die SPD-Landtagskandidatin Alexandra Burgmaier führt darüber hinaus aus: „Wer sich ernsthaft mit der Brenner-Nordzulauf-Thematik befasst, kann nur noch den Kopf schütteln. Der ,Brandbrief‘ des CSU-Verkehrsausschussmitglieds Ludwig an den eigenen Bundesverkehrsminister offenbart den verzweifelten Glauben, hier noch Wählerstimmen für die CSU gutmachen zu können. Damit verspielt Frau Ludwig endgültig ihren eigenen Restwert an Glaubwürdigkeit!“
Trotz der Erkenntnis in Sachen Bedarfszahlen vermisst Noichl nach eigenen Angaben weiterhin grundlegende Punkte: „Von einem echten Bürgerdialog am weiteren Planungsverlauf ist auch weiterhin nicht die Rede. Zudem ist auch nichts von flankierenden Maßnahmen zu lesen, die den Güterverkehr zwingend auf die Schienen verlagern. Ein Gesamtverkehrskonzept für die Region fehlt somit noch immer.“ re