Bad Endorf – In seiner Begrüßung bezeichnete der Kreisvorsitzende des Bayernbundes, Christian Glas, die Grenzwallfahrt als älteste und bedeutendste Wallfahrt zwischen Bayern und Tirol. Zurückzuführen sei diese Wallfahrt auf den Sachranger Peter Huber, nach dessen Anstrengungen es am 24. September 1827 möglich war, die Ölbergkapelle durch den Salzburger Erzbischof Lothar von Anselm genehmigen zu lassen. Verbunden war dieses Ereignis damals mit einer „Wallfahrt der Bayern und Tiroler“. Doch in der Folgezeit verliefen sich die Wallfahrten und gerieten in Vergessenheit. Auf den Tag genau 145 Jahre nach dem Beginn wurde die Wallfahrt am dritten Sonntag im September 1972 erstmals wieder durchgeführt. Federführende Initiatoren vom „Freundeskreis Müllner Peter von Sachrang“ waren damals der Rosenheimer Verleger Alfred Förg, der Bürgermeister der Gemeinde Sachrang, Hans Pumpfer, Zollamtsleiter Hans Pöllmann, der Autor des Romans „Der Müllner Peter von Sachrang“, Professor Dr. Carl Renner, Bezirksvolksmusikpfleger Wastl Fanderl und Kreisheimatpfleger Dr. Hugo Decker sowie eine Reihe weiterer bedeutender Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Bis heute finden die Wallfahrten alljährlich statt. Immer wieder kommen hohe geistliche Würdenträger und bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens als Ehrengäste. Auch Kardinal Joseph Ratzinger, der später Papst wurde, war schon dabei.
Der Haimat-Preis – die bairische Schreibweise wurde auf Anregung des Ehrenkreisvorsitzenden des Bayernbundes, Konrad Breitrainer, gewählt – wurde an den kommissarischen Vorsitzenden des Vereins „Der Müllner Peter von Sachrang“, Dieter Höpfner, seinen Vorgänger Hans Pumpfer sowie an Schriftführer Florian Wittmann und Kassier Michael Vordermayer verliehen. „Wir werden dem Preis alle Ehre machen.“ Mit diesem Satz dankte Höpfner für die Auszeichnung. Er versprach, den mit 1000 Euro dotierten Preis zugunsten der Friedenswallfahrt einzusetzen. Höpfners besonderer Dank galt Hans Pumpfer, den er als „wunderbaren Menschen“ bezeichnete. „Die Ölbergwallfahrt ist ein nachhaltiges, christliches Zeugnis für ein nachbarschaftliches Miteinander von Bayern und Tirol. So möge es auch bleiben“, betonte Sebastian Friesinger, der Landesvorsitzende des Bayernbundes, in seiner Laudatio. Höpfner ergänzte diese Aussage noch und betonte: „Die Wallfahrt soll zeigen, dass wir ganz sicher niemand ausgrenzen. Aber wir möchten auch nicht gezwungen werden, in einer anderen Werte-Ordnung zu leben als in der, die wir auf der Basis unserer christlichen Werte empfinden und lieben.“ Ein Stehempfang rundete den Festakt im Schloss ab.