Rosenheim/Landkreis – „Alle in dieser Badesaison genommenen Proben wurden als bakteriologisch einwandfrei bewertet“, freut sich Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamts Rosenheim. Er bescheinigt den Badeseen im Raum Rosenheim eine hervorragende Qualität. Einem uneingeschränkten Sommerferienbadespaß stehe nichts im Wege, so der Chef der Behörde.
Mitarbeiter des Gesundheitsamts nehmen an 50 Badestellen an 35 Seen in Stadt und Landkreis regelmäßig Proben. Dabei werden Sanitär- und Umkleideräume, Liegewiesen, Spiel- und Sportplätze in Augenschein genommen. Auch das Wasser der Seen schauen sich die Fachleute an und prüfen, ob es beispielsweise Ölfilme, Teerrückstände oder Algenbildung gibt.
Zur Ermittlung der Wasserqualität, insbesondere im Hinblick auf den Belastungszustand mit Warmblüterfäkalien, werden die Wasserproben auf die Parameter Escherichia coli und Intestinale Enterokokken untersucht. Beide kommen in der natürlichen Darmflora von Menschen und Tieren vor.
Die Feststellung der Temperatur und der Sichttiefe gehören ebenfalls zum Untersuchungsspektrum. Anlassbezogen, beispielsweise bei entsprechenden Beobachtungen von Algenblüte aus der Bevölkerung, werden weitere Proben auf die Toxine der Blaualgen (sogenannte Cyanotoxine) untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden zeitnah veröffentlicht – unter anderem auf der Internetseite des Landratsamtes Rosenheim.
Dort werden derzeit alle 35 Seen mit drei Sternen bewertet. Das ist die beste von fünf EU-Kategorien und steht für „ausgezeichnete Wasserqualität“. Zwei Sterne bedeuten „gute Wasserqualität“, bei einem Stern ist sie „ausreichend“, ohne Stern „mangelhaft“. Die schlechteste Einstufung wäre der Warnhinweis „Vom Baden wird abgeraten“.
Im Simssee fast 26 Grad gemessen
Ganz aktuelle Temperaturdaten gibt es nicht. Die letzten Messungen stammen vom 9. oder 17. Juli. Der mit Abstand kälteste See war dabei der Niederaudorfer Baggersee (Ostufer) mit 17,5 Grad, gefolgt vom Happinger See (Nordufer) mit 20,2 Grad und dem Kieferersee (Ostufer) mit 21 Grad.
Die wärmsten Messstellen befanden sich im Simssee (Badestrand Kiosk) mit 25,9 Grad, im Floriansee bei Rosenheim (Badeplatz) mit 25,6 Grad und im Hartsee bei Eggstätt (Badesteg Mitte) mit 25,5 Grad. Aufgrund der jüngsten Hitze dürften diese Werte in den vergangenen Tagen noch einmal nach oben geklettert sein. Die nächsten Messungen werden am 7. und 13. August vorgenommen.
Wie es die Bayerische Badegewässerverordnung von 2008 vorschreibt, werden insgesamt sechsmal kurz vor und während der Badesaison vom 15. Mai bis 15. September Wasserproben aus den Badeseen entnommen und vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersucht. Die Bayerische Badegewässerverordnung setzt dabei die europäische Badegewässerrichtlinie um. ls