Dass die knapp 300 Teilnehmer des „Königslaufs“ auf Herrenchiemsee am Samstag auf den Spuren des Märchenkönigs wandelten, kann man kaum behaupten. Die schönste Laufstrecke hatte König Ludwig II. zwar direkt vor seiner Schlosspforte, doch bekanntermaßen andere Interessen als Sport. Und von „wandeln“ kann auch keine Rede sein. Zehn Wochen lang hatten sich die Starter bei den Laufsport-Gruppen in der ganzen Region intensiv darauf vorbereitet, an diesem Tag zehn Kilometer zu bewältigen. Unter anderem aus Rosenheim, Bruckmühl, Bad Feilnbach, Aising-Pang, Höslwang, Prien, Nußdorf und Rechtmehring hatten sich Gruppen angemeldet. Für ihren Ehrgeiz wurden sie belohnt mit Kaiserwetter zum Königslauf – trocken und dank leichter Bewölkung nicht zu heiß – auf einer landschaftlich wunderschönen Strecke entlang des Inselufers und mit zwei Schleifen rund ums Schloss. Mal ging es durch naturbelassenen Wald und vorbei an alten Baumriesen, dann wieder durch die prachtvolle Parkanlage mit ihren Wasserspielen. Die Zeit war nicht das Ziel, sondern rein das Ankommen. Und so war die Atmosphäre unter den Läufern nicht geprägt vom Wettkampf, sondern vom gemeinsamen Erleben und der Freude an der Bewegung. Es wurde gelaufen, geratscht, gescherzt und zwischendurch auch mal gegangen. Der Schnellste, der nach 45 Minuten nahe der Kreuzkapelle ins Ziel kam, wurde mit ebenso lautem Jubel empfangen, wie die Letzten nach knapp zwei Stunden. Damit von der Ticket- und T-Shirt-Ausgabe und Schiffabfahrt in Prien-Stock bis zur finalen Verpflegung im Ziel alles reibungslos klappte, hatten sich der TuS Prien und die PTSV Rosenheim mit einem großen Helferteam gewaltig ins Zeug gelegt.Foto gerold