„Jetzt stehen Ihnen alle Türen offen“

von Redaktion

Freisprechungsfeier der Kfz-Innung in Rosenheim – 73 von 78 Absolventen haben die Prüfung bestanden

Rosenheim – 78 Auszubildende traten zur Prüfung an. 73, darunter vier junge Frauen, bestanden. Eine erfreuliche Quote, die es zu feiern galt. Wie schon in den vergangenen Jahren wurde die Freisprechung der Kfz-Innung München-Oberbayern auch heuer mit der Verabschiedung aus der Berufsschule Wasserburg verbunden. Die Absolventen bekamen kürzlich im Kultur- und Kongresszentrum Rosenheim Gesellenbrief und Abschlusszeugnis überreicht. Begleitet wurden die frischgebackenen Kfz-Mechatroniker von Lehrern, Ausbildern, Angehörigen und Freunden.

„Ihr dürft stolz sein“, sagte Rosenheims Zweiter Bürgermeister Anton Heindl. Die Zeit der Lehre und der allgemeinen Schulpflicht sei damit vorbei. Nicht so die Zeit des Lernens. Lernen müsse man lebenslang.

Rund 200 Kfz-Betriebe gibt es in Stadt und Landkreis Rosenheim. „Ein Berufsbild, das einer unglaublichen Dynamik unterliegt“, sagte Wasserburgs Zweiter Bürgermeister Werner Gartner und erinnerte sich zurück an seinen ersten VW-Käfer: „Das war noch ein Betätigungsfeld für Schrauber. Heute ist man schon beim Wechseln einer Glühbirne fast chancenlos.“ Die Kfz-Mechatronik sei darum ein Berufsfeld mit Zukunft. Mit dem erfolgreichen Abschluss von Lehre und Berufsschule sei nun der Grundstein für den Erfolg gelegt: „Ab jetzt stehen Ihnen alle Türen offen.“ Ganz besonders gilt dieser Satz für Michael Bichlmaier: Er schloss als Prüfungsbester ab.

Glückwünsche gab es auch von stellvertretendem Landrat Josef Huber. Ab jetzt sei es an der Zeit, selbstständig zu sein, gab er den Freigesprochenen mit auf den Weg. Veränderung begleite die Absolventen in den kommenden Jahrzehnten: „Da wird es nicht langweilig“.

Sehr zufrieden mit dem Abschneiden der frischgebackenen Mechatroniker zeigte sich Gerhard Heindl, Schulleiter der Berufsschule Wasserburg. 94 Prozent hätten die Prüfung mit Erfolg abgeschlossen. „Das ist in Bayern ein absoluter Spitzenwert“, lobte er. Auf diesem Erfolg ausruhen dürfe man sich aber nicht allzu lange. „Arbeit ist die Achse, um die sich unsere Gesellschaft dreht“, meinte Heindl. Früher habe die Arbeit rein der Existenzsicherung gedient. Heute sei sie aber auch ein wichtiger Faktor zur persönlichen Entwicklung. „Arbeit hält aktiv und schafft soziale Anerkennung“, so Heindl.

Karl Burghart, Ehrenobermeister der Kfz-Innung München-Oberbayern, warnte davor, angesichts des Dieselskandals das gesamte Kraftfahrzeug-Gewerbe als Umweltverschmutzer zu brandmarken. „Das führt an der Realität vorbei. Wir sind genauso hinters Licht geführt worden“, sagte er. Nun sei es an den frischgebackenen Kfz-Mechatronikern, durch ihre technischen Fertigkeiten das angekratzte Image der Branche geradezurücken.

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