Über 875000 Euro für die Hospizbewegung

Unschlagbare OVB-Leser

von Redaktion

Es war nicht nur viel mehr als erhofft. Es war ein fantastischer Rekord: Über 875000 Euro haben unsere Leserinnen und Leser bei der Weihnachtsaktion für die Hospizbewegung gespendet.

Rosenheim/Mühldorf – „Die OVB-Weihnachtsaktion für unsere Hospizbewegung ist ein überwältigender, ja einunglaublicher Erfolg“, schwärmt Alois Glück. Der ehemalige Landtagspräsident ist Vorsitzender des Netzwerks Hospiz Südostbayern und des vor kurzem gegründeten Fördervereins „Chiemseehospiz“.Der Förderverein hat es sich zum Ziel gesetzt, in Bernau ein stationäres Hospiz zu bauen und zu betreiben.

234 Hospize gibt es in Deutschland, 16 in Bayern – aber keines in Südostbayern. Das wird sich jetzt ändern. Die Einrichtung in Bernau und die Hospizinsel in Waldkraiburg, die ebenfalls neu geschaffen wird, können diese Lücke schließen.

Einer Studie von 2015 zufolge möchte in Deutschland inzwischen jeder dritte Mensch in einem Hospiz sein, wenn das Ende naht. In Bernau und Waldkraiburg werden unheilbar kranke Menschen, die weder zu Hause sterben können noch in ein Pflegeheim wollen, ein Umfeld vorfinden, das speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und es ihnen ermöglicht, möglichst würdevoll und schmerzfrei Abschied zu nehmen.

14 Hospizbetten sollen entstehen – zehn in Bernau und vier in Waldkraiburg. Ein Kraftakt, der ohne die Weihnachtsaktion „OVB-Leser zeigen Herz“ nicht zu stemmen wäre. Gehofft hatte man auf eine halbe Million. Dass nun über 875000 Euro zusammengekommen sind, macht auch OVB-Verleger Oliver Döser stolz. „Ein großartiges Dankeschön an unsere Leserinnen und Leser. Sie sind unschlagbar – und sie können sicher sein, dass auch diesmal jeder Cent unbürokratisch und direkt dort ankommt, wo er gebraucht wird.“

Über 18000 Einzelspender

Über 18000 Einzelspenden, die auf den beiden Konten bei der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling und der Volksbank Raiffeisenbank Rosenheim-Chiemsee eingegangen sind, haben zu dem Rekordergebnis geführt.

Zuletzt kletterte der Betrag auf exakt 875975,86 Euro. So eine Summe hat es in 28 Jahren OVB-Weihnachtsaktion noch nie gegeben. Die Rekordmarke lag zuvor bei rund 780000 Euro, die 2010 für den Irmengardhof der Björn-Schulz-Stiftung, eine Einrichtung für schwerst- kranke Kinder in Gstadt am Chiemsee, gespendet wurden.

Die Weihnachtsaktion hat uns viele Türen geöffnet“, freut sich Sabine Brandner von der Geschäftsleitung desAnnaHospizvereins in Mühldorf, die mit dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Thomas Kitzeder zur Spendenübergabe ins OVB-Medienhaus nach Rosenheim kam. „Wir werden nun besser verstanden, unseren Ansprechpartnern in Politik, Verwaltung und Gesellschaft ist nun klarer, was Menschen in ihrer letzten Lebensphase brauchen.“ Ähnliche Erfahrungen haben im Raum Rosenheim und im Chiemgau Reinhilde Spies und Stefan Scheck, die Vorsitzenden des Jakobus-Hospizvereins und der Hospizgruppe Prien und Umgebung, gemacht.

Über sieben Wochen lang hat die Reportagenreihe die Arbeit der Hospizbewegung ins Blickfeld gerückt, die Höhen und Tiefen im Leben unheilbar kranker Menschen gezeigt, ihre Verwandten, Ärzte, Schwestern und Hospizbegleiter zu Wort kommen lassen. Sie alle erzählten Geschichten, die viele Leser berührt und bewegt haben.

Die gewaltige Resonanz auf die Aktion wertet Alois Glück, der für die CSU von 1970 bis 2008 im Landtag saß und von 2009 bis 2015 Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken war, auch als gutes Zeichen für die Entwicklung in der Gesellschaft: „Die wachsende Tabuisierung des Themas Sterben in den vergangenen Jahrzehnten ist anscheinend überwunden.“

Dazu haben viele ehrenamtliche Pioniere in der Region ihren Beitrag geleistet – im Jakobus-Hospizverein in Stadt und Landkreis Rosenheim, im Anna Hospizverein im Kreis Mühldorf, in der Hospizgruppe Prien und Umgebung und im Netzwerk Hospiz Traunstein-Berchtesgadener Land. Jeder einzelne Spende ist auch eine Anerkennung ihrer unverzichtbaren Arbeit.

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