Bad Aibling/Traunstein – Knapp zwei Jahre nach dem Zugunglück bei Bad Aibling hat der für die Tragödie verantwortliche Fahrdienstleiter Antrag auf vorzeitige Haftentlassung gestellt. Das bestätigte ein Sprecher des Landgerichts Traunstein am Freitag. Die Entscheidung soll innerhalb der nächsten zwei Wochen fallen.
Die Katastrophe hatte am 9. Februar 2016 zwölf Tote und 89 Verletzte gefordert. Zwei Meridian-Nahverkehrszüge waren auf der eingleisigen Strecke zwischen Kolbermoor und Bad Aibling mit hohem Tempo frontal zusammengeprallt, weil der Fahrdienstleiter im Stellwerk gleich mehrere fatale Fehler machte. Als sich das Unglück anbahnte, spielte der Bahnmitarbeiter im Dienst ein Computerspiel auf seinem Handy und setzte mehrere Signale falsch. Das Landgericht Traunstein verurteilte ihn Ende 2016 wegen fahrlässiger Tötung zu dreieinhalb Jahren Haft. Die achtmonatige Untersuchungshaft wurde ihm angerechnet. dpa/ls