Zum Advent

Was soll der ganze Stress?

von Redaktion

Alle Jahre wieder denke ich mir dasselbe: „Was habt Ihr denn nur?“. Immer im Advent, dann wenn das jahreszeitlich bedingte Gejammere einsetzt, weil das doch so ein Stress sei: Christbaum und Geschenke kaufen, Weihnachtsfeiern besuchen, Plätzchen backen, Glühwein trinken, die Familie treffen, Grußkarten an Freunde schreiben. Buuuhuuuuu, da ist ja eines schrecklicher wie das andere. Da fällt mir nur noch Kurt Tucholsky ein: „Meine Sorgen möcht ich haben!“

Klar, „stad“ ist was anderes, aber ich persönlich habe Freude an dem üblichen Wahnsinn. Geschenke finden, das Haus für ein paar Wochen mit Kitsch fluten, die vorfeiertägliche Zufuhr an Extra-Kalorien – flüssig wie süß –, über die Menüauswahl für Heiligabend grübeln: Das alles macht mir schlicht Spaß. Gut, es hilft, dass ich ein Weihnachts-Streber bin. So einer, der den Kalender lesen kann und nicht jedes Jahr aufs Neue überrascht ist, wenn das Christkind schon kurz vor der Tür steht, respektive der Nikolaus schon im Kamin feststeckt.

Das Einzige, was im Advent wirklich stresst, ist das öffentliche Rumgeplärre, wie nervig und hektisch es wieder ist. Das geht mir jedes Jahr mehr aufs Plätzchen (Kekse haben ja Saisonpause).

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