Rosenheim – Mit den Folgen des Sturms hatten die Einsatzkräfte vor allem in der Nacht zum Sonntag und am Sonntagvormittag zu kämpfen. Im Verlauf des Nachmittags beruhigte sich die Lage, der Deutsche Wetterdienst hob die Unwetterwarnung für die Region auf. Nur noch in Lagen oberhalb 1000 Meter wurden bis in den Abend hinein Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 90 und 120 Kilometern pro Stunde prognostiziert.
Mit Ausnahme eines Zwischenfalls, der sich am Sonntag gegen 12.15 Uhr auf der vom Meridian befahrenen Mangfalltalstrecke westlich des Bahnhofes Westerham ereignete, verlief der Zugverkehr in der Region trotz der Orkanböen weitgehend störungsfrei. Bei Westerham war ein Baum in die Oberleitung gestürzt und blockierte die Weiterfahrt des Meridian, der leicht beschädigt wurde. Dr. Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), die auch den Meridian betreibt, machte sich selbst ein Bild vor Ort und konnte rasch Entwarnung geben. Es gab keine Verletzten, die alarmierte Feuerwehr evakuierte etwa 50 Personen, die mit dem Nahverkehrszug in Richtung Rosenheim unterwegs waren. Sie wurden zum Bahnhof Westerham gebracht, von wo aus sie ihre Fahrt gegen 14 Uhr fortsetzen konnten. Da die Aufräum- und Reparaturarbeiten bis in den Abend hinein dauerten, richtete die BOB zwischen Westerham und Holzkirchen vorübergehend einen Schienenersatzverkehr ein.
Wegen kleinerer Störungen kam es laut Rosenbusch auch auf den Strecken München-Salzburg und München-Kufstein teilweise zu Zugverspätungen von etwa 15 Minuten. „Wir sind gut durchgekommen“, bilanzierte Rosenbusch, der froh darüber war, dass das Zerstörungspotenzial des Sturmtiefs geringer ausfiel, als zunächst erwartet wurde. Der Geschäftsführer hatte deswegen bereits am Samstag vorsorglich das Personal in der Transportleitung aufgestockt. Zudem stand ein Mitarbeiter-Trupp mit Kettensägen bereit, um bei einer Blockade der Schienen durch …
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