Den Ortskern nachhaltig stärken

von Redaktion

Planer erarbeiten wichtige Erkenntnisse zum Entwicklungskonzept in Pittenhart

Pittenhart – Viele Pittenharter nutzten das Wirtshausgespräch zum Interkommunalen Entwicklungskonzept (IKEK) Chiemgau Nord beim Kirchenwirt, um Vorschläge für Verbesserungen in ihrer Gemeinde einzubringen. Auf den Tischen im Versammlungsraum lagen Karten aus zur Bestandsaufnahme der positiven und negativen Gegebenheiten im Ortskern Pittenharts und mit Vorschlägen für Ziele und Maßnahmen.

Ein Leitfaden

zur Orientierung

Die Karten waren das Ergebnis der Arbeit des Teams vom Planungsbüro Dragomir zur Erstellung des Interkommunalen Entwicklungskonzepts. Darauf stellten die Planer dar, wo sie in Pittenhart Handlungsbedarf sehen. Die Planer machten außerdem deutlich, dass am Ende des Planungsprozesses ein Handlungsleitfaden für die Ortsentwicklung von Pittenhart stehen sollte mit einem detaillierten Maßnahmenkatalog für die nächsten Jahre. Dieser müsse durch Gemeinderatsbeschlüsse Schritt für Schritt umgesetzt werden.

Projektleiter Thomas Spitzer erklärte: Der übergreifende Gesichtspunkt sei gewesen, den Ortskern zu stärken. Unter dieser Vorgabe sahen die Planer in Pittenhart großen Handlungsbedarf bei Ergänzung und Ausbau der Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs und bei Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Trostberger und der Rosenheimer Straße, ebenso bei Lösungen für die Hochwassergefahr, um die Gebäude im Ortskern von Pittenhart vor möglichen Hochwasserschäden zu schützen. Wichtig erschien dem Planerteam außerdem die Gestaltung des Platzes „Alte Zollstation“ und Umfeld der Kirche zu einem Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität, zu einem Begegnungs- und Kommunikationsraum für die Bürger.

Als weitere Themen, die aus Sicht der Planer angegangen werden müssten, nannte Spitzer die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und die barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums.

Bei den Diskussionen an den Tischen spielten diese Themen ebenfalls eine große Rolle. Auch mit den Planern wurden die aufgegriffenen Punkte intensiv besprochen.

Besonders beschäftigte man sich mit den vielfältigen Verkehrsproblemen von Schulwegsicherheit bis Parkplatzmangel. Über eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 sogar fürs ganze Ortsgebiet wurde diskutiert. Auch der Standort der Bushaltestelle wurde angesprochen. Die Teilnehmer wünschten sich Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr, gerade auch über die Landkreisgrenze hinweg nach Bad Endorf, wo man Anschluss ans Fernbahnnetz habe.

Die Idee der Planer, die Fahrradwegenetze in allen vier Gemeinden des IKEK Chiemgau Nord – neben Pittenhart Obing, Kienberg und Schnaitsee – zu verbessern und miteinander zu verzahnen, wurde interessiert aufgegriffen und noch um den Vorschlag ergänzt, die Fahrradwege in Richtung Chiemsee auszubauen.

Besonders beschäftigte die Pittenharter die Nachnutzung für leerstehende oder wenig genutzte Gebäude, insbesondere für die großen Höfe im Gebiet zwischen Bahnhofstraße und Waldstraße, die als sehr geeignet für Mehrgenerationenhäuser und betreutes Wohnen angesehen wurden.

Als Voraussetzung sahen die Versammlungsteilnehmer hier allerdings den Schutz vor Hochwasser an, die Lage der betreffenden Anwesen im möglichen Überschwemmungsgebiet erschwere sonst die Umnutzung. Der Wunsch nach einem Lebensmittelmarkt im Ort wurde bekräftigt.

Zum Abschluss kündigte das Planungsteam die weiteren Schritte für das Entwicklungskonzept Chiemgau Nord an. Aus den Wirtshausgesprächen in den beteiligten vier Gemeinden und den Vorschlägen der Bürger werde eine Dokumentation erstellt und darauf aufbauend der Maßnahmenkatalog erarbeitet, der schließlich in einer Ausstellung in den Rathäusern der Öffentlichkeit vorgestellt werde.

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