Ja zu Drive In und Hotelkomplex

von Redaktion

„Sprung in eine andere touristische Welt“ Gemeinderat Kiefersfelden

Kiefersfelden – Es ist soweit; in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurden einstimmig von dem Gremium die Weichen gestellt für die Ansiedlung eines McDonald´s mit Drive In am neu geschaffenen Kieferer Gewerbegebiet „Kaiserreich – südlicher Teil“, direkt an der Autobahn A 93 gelegen. Das vor allem bei jungen Menschen so beliebte „Fast-Food-Restaurant“ umfasst ein Haupt – und ein Nebengebäude mit 40 Stellplätzen und einen Drive-In-Schalter.

Wertige Ausführung

mit Vollholz

Alleinstellungsmerkmal bekommt das Projekt dadurch, dass es, entgegen wohl aller bisher gebauten Restaurants dieser Kette, auf allen vier Seiten mit Echtholz in horizontalen Streifen verkleidet ist.

Durch diese wertige Ausführung wird das Projekt deutlich kostenintensiver für den Betreiber als seine bisherigen Restaurants, die eher mit einfacher und kostengünstiger Bauweise daherkommen.

Auch die vom Gemeinderat bevorzugte flache Bauweise ist wunschgemäß ungesetzt worden, „sodass man von der nahen Autobahn über die Gebäude hinweg schaut“, wie es Hermann Gabenstätter vom gemeindlichen Bauamt formulierte. Mit seinem Flachdach, einem Kinderspielplatz im Außenbereich und den Stellplätzen passt es genau in das vorgegebene Baufenster. Dass diese, vom Gemeinderat gewünschte Variante für McDonalds „nicht ganz billig ist“, strich Bürgermeister Hajo Gruber heraus, „aber es ist uns gelungen, das durchzusetzen“.

Natürlich gehören zu solch einem außergewöhnlichen Projekt auch die entsprechenden Werbeanlagen. Der Betreiber plant dafür einen Wegweiser mit Verkehrsleitsystem, eine „City-Light-Vitrine“, in der die angebotenen Speisen aufgeführt sind, weitere Info-Schilder, einen Sockelpylon und drei Fahnenmasten mit jeweils zehn Metern Höhe.

Vielzahl von

Werbetafeln

Auf die Bedenken einiger Ratsmitglieder wegen der Fahnenmasthöhe und der Vielzahl an Werbetafeln, antwortete der Rathauschef, „das ist schon ein Kompromiss mit McDonald´s, der noch mehr Werbefläche wollte. Aber eine gewisse Werbung ist notwendig und darauf wird beim Betreiber großer Wert gelegt“. So war man sich dann doch schnell einig und die Einstimmigkeit des entsprechenden Beschlusses war dann nur noch Formsache.

In die gleiche Richtung geht der einstimmige Beschluss des Gemeinderats, in dem Baugebiet die Errichtung eines Hotelgebäudes mit Werbeanlagen wie attikaumlaufendem Band und Werbewürfel, zuzulassen. Der konkrete Bauantrag des Betreibers, INN Immobilien GmbH, umfasst einen Hotelkomplex mit 100 Zimmern (200 Betten), die in sechs Stockwerken untergebracht sind.

Im Erdgeschoss des „Drei-Sterne-Superior-Hauses“ befinden sich die Funktionsräume, Speisesaal, Aufenthaltsräume und der Empfang.

Daneben sind Aufzüge sowie zwei Treppenhäuser untergebracht und auf eine behindertengerechte Bauweise wurde geachtet. Hermann Gabenstätter vom gemeindlichen Bauamt fasste zusammen, „dass die Vorgaben des ursprünglichen Bebauungsplanes 1:1 umgesetzt wurden“.

Auch werden die ausgewiesenen Flächen, hier rund 21000 Quadratmeter, eingehalten und die Änderungen zur ursprünglichen Fassung unterscheiden sich nur geringfügig.

Natürlich ist für das Hotel und den Betreiber eine entsprechende Werbung unerlässlich, will er doch sein Produkt auch verkaufen. Umlaufende, beleuchtete Werbetafeln und ein weithin sichtbarer Werbewürfel auf dem Dach des Hotels wurden zugestanden, weitere Maßnahmen sind nicht geplant.

Für Bürgermeister Hajo Gruber ist das „ein Sprung in eine andere Welt, touristisch gesehen“. Aktuell liegen die jährlichen Übernachtungszahlen für die Grenzkommune bei rund 60000 Tagesbuchungen. Mit dem nunmehr abgesegneten Hotelneubau sollen diese Zahlen auf etwa 100000 steigen.

Die Gefahr eines reinen Tagungshotels sieht der Bürgermeister nicht, „wir reden hier von einem Hybridkomplex und keinem reinen Autobahnhotel“.

Soll heißen, aufgrund der Größe der Zimmer und der Ausstattung werden mehrtägige Übernachtungen auch für Familien gefördert.

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