„Zefix, is des gach“

von Redaktion

Nostalgieskifahren am Sudelfeld Über 100 Teilnehmer dabei

Oberaudorf – Eigentlich tut man so etwas nicht. Einen Skifahrer, der im Schnee liegt, fragt man nicht nach den Pistenverhältnissen, schon gar nicht, wenn es ihn die letzten 100 Meter nicht nur einmal, sondern gleich dreimal geschmissen hat. Die Antwort ist deswegen auch etwas undifferenziert: „Zefix, zefix, zefix. Scheiß Ski!“

Womit man beim Kern der Veranstaltung ist, die der Skiclub Bayrischzell seit 1996 jedes Jahr am Faschingsdienstag auf dem Sudelfeld ausrichtet. Es geht darum, mit möglichst alten Skiern in möglichst passendem Aufzug die größtmögliche Gaudi zu haben. Und die war dieses Jahr besonders groß, denn zum ersten Mal seit fünf Jahren beschränkte man sich nicht auf das Areal rund um die Wallner-Alm, sondern veranstaltete wieder eine „richtige“ Abfahrt bis herunter zur Brösel-Alm.

Und während alte Hasen wie Martin Auracher, Bürgermeister von Bayrischzell, der zum achten Mal dabei war, die Piste für „ganz hervorragend“ hielt, Florian Müller, der Vorstand des Skiclubs gar meinte, es sei nötig gewesen, die „Ski ordentlich zu wachsen, um voranzukommen“, sagten andere nur „gach, ganz gach“ oder „ganz sche boanig“ – was, wie man erfährt, für eine ziemlich vereiste Piste steht.

Einig aber sind sich alle der knapp 100 Teilnehmer, die mittlerweile aus dem ganzen Landkreis kommen, dass es diesmal wieder eine richtig „bärige Gaudi“ war, nicht zuletzt wegen der langen Abfahrt.

Weniger eindeutig ist die Auskunft, wenn man nach dem Alter der verwendeten Skier fragt: Es sind viele junge Leute dabei, die es im Wesentlichen bei „die san vom Opa“ belassen müssen und ansonsten nur raten können. 50 Jahre, 60 Jahre? Wirklich genau wissen es aber auch die älteren Teilnehmer nicht, nur so viel, dass sie diese Skier noch aus ihrer Jugendzeit herübergerettet haben. Und mit den Skiern auch das Erfahrungswissen, denn mit so ewig langen Latten von 2,30 Meter und ohne Kanten fährt es sich natürlich ganz anders als mit einem heutigen Carving-Ski.

Dieses alte Skifahrerwissen ist wohl auch der Grund, warum die Älteren mit dem Jung-Gemüse durchaus mithalten konnten. „Es geht halt ums Beieinandersein. Das ist eine Stimmung wie bei einem Familienausflug, da gehören alle, egal ob Jung oder Alt, einfach dazu“, sagt Hans Kray, der seit Anfang an dabei ist und sich darüber freut, dass es jedes Jahr mehr Teilnehmer werden.

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