Bad Feilnbach – Der Optimismus baut auf die hervorragend ausgearbeitete Bewerbung und die Tatsache, dass es nicht mehr notwendig ist, vor Ort eine Plausibilität der Bewerbungsunterlagen vorzunehmen. „Der Bewerbungsschluss für den Wettbewerb war der 31. Januar“, vermeldete Zweiter Bürgermeister Josef Rauscher, der den erkrankten Anton Wallner in der Sitzung vertrat.
Nach der fachlichen Beurteilung durch die Jury wird bis Ende März/Anfang April mit einer Entscheidung durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten gerechnet. „Der feierliche Festakt zur Auszeichnung der Öko-Modellregionen des dritten Wettbewerbs wird aller Voraussicht nach am 3. April stattfinden“, verkündete Rauscher.
Kulturlandschaft, Tourismus und Lebensqualität
Die Öko-Modellregion Hochries-Kampenwand-Wendelstein ist ein kommunaler Zusammenschluss von Aschau im Chiemgau, Bad Aibling, Bad Feilnbach, Frasdorf, Raubling, Rohrdorf und Samerberg. Ziel einer Öko-Modellregion ist nach Rauscher die Stärkung des ökologischen Landbaus und damit der Erhalt der landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft sowie regionaler Wertschöpfungsketten, die für eine positive Entwicklung vor allem des Tourismus, der Lebensqualität und des Arbeitsmarktes maßgeblich sind.
Teilweise arbeiten diese Gemeinden bereits innerhalb von Leader-Projekten erfolgreich zusammen. Sprecher der ÖMR ist Bad Feilnbachs Bürgermeister Anton Wallner.
In einer umfassenden Analyse wurden die Stärken und Schwächen bei der landwirtschaftlichen Erzeugung, der Gastronomie und Hotellerie sowie der Gemeinschaftsverpflegung und der Vermarktung herausgearbeitet. So will man den Ausbau der ökologischen Landwirtschaft um mittelfristig fünf Prozent (langfristig zehn Prozent) steigern und die Zukunftsfähigkeit der Betriebe durch Umstellung auf Bio und Diversifizierung stärken, um gleichzeitig die kleinräumigen landwirtschaftlichen Strukturen zu erhalten.
Auch der Erhalt der Kulturlandschaft, der Gewässerqualität und der Biodi-
versität durch Steigerung der ökologisch bewirtschafteten Fläche ist eines der Ziele. Zudem sollen die regionalen Wertschöpfungsketten durch Integration von heimischen Bio-Produkten, eine Verbesserung der Verarbeitungsstrukturen und eine Vermarktungsstrategie auf- und ausgebaut werden.
Innerhalb der Kommunen erwägt man eine Erhöhung des Stellenwertes der Bio-Landwirtschaft. Und nicht zuletzt soll auch die Bewusstseinsbildung für die Verbraucher zur Verbesserung des Images der Landwirtschaft und Wertschätzung der Lebensmittel zu dieser Zielerfüllung beitragen. Ute Preibisch, Leiterin der Kur- und Gästeinformation, bestätigte die sehr gelungene „Bewerbung“.
23 Bewerber für
sechs Ernennungen
Martin Huber (CSU) fügte unter anderem an, dass sich wohl 23 Regionen beworben haben, aber nur sechs ausgelobt werden. Trotzdem zeigte auch er sich zuversichtlich, dass die lokale Öko-Modell-Region „dabei“ sein wird. Einstimmig nahmen die Ausschussmitglieder die Bewerbung dann zur Kenntnis.
Bei erfolgreicher Bewerbung wird die Verwaltung beauftragt, das weitere Vorgehen zu planen und eine Prozessbegleitung in Form einer Personalstelle oder entsprechender Werksverträge für zwei Jahre auszuschreiben. Der Fördersatz beträgt 75 Prozent. Die maximale Förderung beläuft sich auf 150000 Euro für zwei Jahre.