Eichen müssen weichen

von Redaktion

Neubeuern wird am See gegen Schädling vorgehen

Neubeuern – Im neuen Jahr will der Neubeurer Gemeinderat das Engagement gegen den Eichenprozessionsspinner intensivieren. Bereits 2018 hatte sich das Gremium mit dem Schädling beschäftigt und festgestellt, dass die Marktgemeinde stark vom Befall des Eichenprozessionsspinners betroffen ist (wir berichteten). Deswegen sei der Umgang mit dem Gemeinderat rechtzeitig abzustimmen, da bereits ab Anfang März laut Bundesnaturschutzgesetz ein Baumschnittverbot bestehe, so die damalige Entscheidung.

Der Leiter des Bauhofs Neubeuern, Peter Tichy, wies darauf hin, dass es bereits in den vergangenen Jahren in sensiblen Bereichen, wie beispielsweise am Neubeurer See, zum Befall gekommen und davon auszugehen sei, dass sich dieser wiederhole oder sogar ausweite. Das Landratsamt und das Forstamt Rosenheim teilten der Marktgemeinde mit, dass es grundsätzlich die Möglichkeiten gäbe, entweder die befallenen Bäume zu fällen und Ersatzpflanzungen vorzunehmen oder alternativ die Bäume abzusaugen oder mit einem Spritzmittel zu behandeln. Letzteres wäre aufgrund pflanzenschutzrechtlicher Vorgaben in der Kritik, und Erfahrungswerte, beispielsweise von der Stadt Rosenheim, hätten gezeigt, dass die Mittel noch nicht wirksam genug seien.

Das Absaugen der Bäume schließe aber einen erneuten Befall nicht aus. Zudem würde es den gemeindlichen Haushalt jährlich belasten. Im vergangenen Jahr musste der Markt Neubeuern kurzfristig 2500 Euro in die Hand nehmen. Die Verwaltung schlug vor, dass die gefährdeten Bäume in den sogenannten sensiblen Bereichen – also Bereiche, in denen sich Menschen vermehrt aufhalten – gefällt werden und für Ersatzpflanzungen Haushaltsmittel bereitgestellt werden. Es herrschte im Rat Konsens darüber, dass die befallenen Bäume am See gefällt werden sollten. Allerdings gab es Einwendungen gegen die Baumfällungen am Kiosk, die dort als Schattenspender dienen. Denn die Seegaststätte lebe ja auch vom schattigen Biergarten.

Da an der Seegaststätte drei befallene Bäume stehen, wurde als Kompromiss vorgeschlagen, zwei davon zu fällen und den mittleren stehen zu lassen und abzusaugen. Der Pächter hatte angeboten, diesen Baum im Auge zu behalten und einen erneuten Befall unverzüglich zu melden. Es bestehe durchaus die Möglichkeit, dass sich durch die fehlenden Bäume in der Umgebung der Baum nach der Absaugung vom Befall erholt.

Mit zwölf Ja-Stimmen entschied sich der Rat dafür, die befallenen Bäume zu fällen, Ersatzpflanzungen vorzunehmen und eine Eiche beim Kiosk stehen zu lassen.

Bürgermeister weiterhin erkrankt

Auf Anfrage von Gemeinderatsmitglied Dr. Michael Gierlinger zur Krankheitsdauer von Bürgermeister Hans Nowak antwortete Martin Schmid, der als Stellvertreter derzeit die Sitzungen des Gremiums leitet, dass ihm nur bekannt sei, dass Nowak vorläufig bis Ende Januar krankgeschrieben sei. re

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