Kiefersfelden – Nachdem die Kieferer auf dem innerörtlichen Skihügel, dem Mesnerhang, jahrelang mit einer provisorischen Talstation auskommen mussten, nahm der Betreiber, der WSV Kiefersfelden, im letzten Jahr eine Stange Geld in die Hand, vertraute auf das Engagement seiner Mitglieder und hoffte auf zahlreiche Spenden von Sponsoren und die tatkräftige Hilfe der Gemeinde. Jetzt war es soweit: Bei strahlendem Winterwetter und besten Pistenbedingungen konnte die neue Talstation am Mesnerhang vom WSV Kiefersfelden feierlich eingeweiht werden.
Vorsitzender Bernhard Holzner war überrascht von dem großen Besucherandrang, denn neben den vielen Sportlern und Vereinsmitgliedern hatten sich auch zahlreiche Bürger auf den Weg gemacht.
Der Vorsitzende bedankte sich bei der Gemeinde für deren „großzügige Unterstützung“, bei den Sponsoren und Baufirmen, die Gerät und Arbeitszeit teilweise kostenlos zur Verfügung gestellt hatten und natürlich bei den vielen Vereinsmitgliedern, die in ihrer Freizeit „jede Menge Arbeitsstunden am Mesnerhang verbracht“ haben.
Im Namen der Gemeinde beglückwünschte Bürgermeister Hajo Gruber „den Wintersportverein zu der gelungenen Talstation“ und wünschte allseits beste Pistenbedingungen. Er wusste von einigen lustigen Anekdoten rund um den Hang, „auf dem viele Kieferer das Skifahren gelernt haben“
Danach spendeten die beiden Geistlichen, Pfarrer Günter Nun und Pater Slawek, den Seilbahnsegen und wünschten Gottes Schutz an allen Tagen.
Vereinsmitglied Georg Gfäller erinnerte an seinen Großvater, dem Vereinsgründer und Erfinder des modernen Skibobs. Er stellte sehr zur Freude der Anwesenden auch zwei historische Exemplare zum Ausprobieren zur Verfügung, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde.
Und dann wurde die Talstation offiziell für den Skibetrieb freigegeben und während die kleinen und auch schon größeren Skifahrer auf den Brettln oder dem Schlitten den Hang hinabsausten, saßen die Größeren bei leckeren Snacks und erfrischenden Getränken zusammen und so manche freudigen oder auch schmerzlichen Erinnerungen wurden wieder wach und Erfahrungen ausgetauscht.
Schon in die Zukunft blickend, wurde die Austragung der WSV-Vereinsmeisterschaften hier vor Ort diskutiert und eine Erweiterung der seit dem Jahre 2015 bestehenden Sprungschanze für den Nachwuchs mit einem „8-Meter-K-Punkt“ erscheint nicht mehr utopisch.
Die nunmehr modernem Standard entsprechende Talstation wird sowohl als Liftwärterhäuschen wie auch als Gerätelager vom WSV genutzt. Auch eine Toilettenanlage ist integriert und die Fassadengestaltung ist mit bodenständiger Holzbauweise bestens gelungen. Neben der Förderung durch den Bayerischen Landeskiverband und den vielen Sponsoren und Spendern hatte auch der WSV eine nicht unerhebliche finanzielle Herausforderung zu bestehen, deren Ergebnis jetzt aber rundum zufriedene Gesichter hervorruft.
Das innerörtliche Skigebiet „Mesnerhang“ mit seinem bequemen Schlepplift kann täglich ab 13.30 Uhr genutzt werden, sofern es Schneelage und Witterung zulassen. Da ist natürlich auch ein gewisses Maß an Ordnung und Sicherheit gefragt, wofür die diensthabenden „Liftopas“ sorgen.
Einer davon ist Ernst Lenz, ehemals pädagogischer Leiter des Skigymnasiums Berchtesgaden und jetzt ehrenamtliche Aufsichtsperson, Betreuer und Kassier in Personalunion. „Für mich ist das irgendwie die Fortsetzung meines Berufs, jetzt allerdings freiwillig und spaßeshalber und damit leiste ich auch meinen kleinen Beitrag für das Gemeinschaftsleben.“
Den Dienst teilt er sich mit Sepp Aßböck, Wast Graf und Peter Döring. Vor allem an den Nachmittagen ist hier immer was los, denn neben den Schulkindern kommen auch Anfänger und Fortgeschrittene zum Wedeln.
Der elektrische Bügel-Schlepplift schafft bis zu 30 Personen und ist schnell auf der Mesnerbergkuppe, die schon auf österreichischem Staatsgebiet liegt. Und dann wird die rund 300 Meter lange Abfahrt in Angriff genommen. Unten angekommen, ist der Weg für die nächste Auffahrt nicht weit und zur Not gibt es auch die notwendige Einstiegshilfe in die Liftbügel, eben durch die „Skiliftopas“.