von Redaktion

Kirchenkonzert in Pfarrkirche Heilig Kreuz in Kiefersfelden mit 110 Protagonisten

Kammermusiker Götz von der Bey am Cello.

Julia Endres glänzte mit Sologesang.

Sologesang von Beatrix Stemplinger.

Enorme musikalische Ausstrahlung

Kiefersfelden – Ein Projekt mit phänomenaler musikalischer Ausstrahlung war wieder das Kirchenkonzert, zu der der Konzertchor Oberinntal und das Grenzland-Orchester in die „Pfarrkirche Heilig Kreuz“ eingeladen hatten.

Pater Slawek vom Kloster Reisach konnte bei seiner Begrüßung auf ein nahezu gefülltes Gotteshaus blicken, in dem die Besucher, unter ihnen auch die Bürgermeister Oberaudorfs, Hubert Wildgruber, und Kiefersfeldens, Hajo Gruber, der selbst noch im Chor mitsang, gespannt auf den Einsatz der Sänger und Musikanten warteten.

Durch den unterhaltsamen und unvergesslichen Abend führte in gewohnt informativer und unterhaltsamer Weise Florian Danner. Der reflektierte anfangs kurz den Beginn dieses Kirchenkonzert-Projekts vor zwei Jahren und stellte erfreut fest, dass sich der „Kreis weiter geschlossen“ habe, womit er auf die neuen Mitglieder des Ensembles aus nah (Chiemgau) und fern (Tirol) verwies.

Als dann Dirigent und Chorleiter Christoph Danner den Taktstock hob, wurde es ruhig in der Kirche und gespannt erwarteten die 110 Mitglieder aus Chor und Orchester ihren Einsatz. Mit dem „Huldigungsmarsch“ von Edvard Grieg, der auf Sigurd, den Kreuzfahrer, zurückging und mit dem er den damaligen König von Norwegen ehrte, setzte der norwegische Komponist die musikalische Messlatte für das Grenzland-Orchester gleich sehr hoch. Bestimmt nicht auf das sehr aufmerksame Publikum gemünzt, tat sich in dem Stück „Wachet auf“ von Felix Mendelssohn Bartholdy eine herrliche Symbiose zwischen dem stimmgewaltigen Chor und dem vielseitigen Orchester auf, die mit Gesang und Musik das Leben des Apostel Paulus darstellte. Dieser gewaltigen musikalischen Explosion folgte das „Große Orgelsolo“ von Dirigent und Organist Jürgen Doetsch, der einmal mehr zeigte, dass er nicht nur ein hervorragender Dirigent und Komponist ist. Natürlich durfte auch der wohl bekannteste Komponist und Musiker, Wolfgang Amadeus Mozart, in diesem musikalischen Potpourri nicht fehlen. „Laudate Dominum“ senkte sich über die faszinierten Zuhörer und der Gesang von Beatrix Stemplinger setzte dem Werk die stimmliche Krone auf.

Nach kurzem Umbau war Platz geschaffen für das Cellokonzert von Friedrich Gulda, der in seiner Schaffenszeit einen großen musikalischen Bogen von der Klassik bis hin zum Jazz geschlagen hatte. Gastsolist und Kammermusiker Götz von der Bey glänzte bei den Stücken „Idylle“ und „Finale“ am Cello, vortrefflich unterstützt vom Grenzland-Orchester unter der einfühlsamen Leitung von Christoph Danner. War der erste Titel eher musikalisch „idyllisch“, kamen zum „Finale“ monumentale Töne von Posaunen, Trommeln und Trompeten hinzu, in dem der grandiose Könner am Cello, Götz von der Bey, die virtuosen Akzente setzte.

Auf einer sizilianischen Erzählung von Liebe und Eifersucht sowie Trauer und Enttäuschung basierte das letzte Stück des offiziellen Programms. Aus Pietro Mascagnis Oper „Cavalleria Rusticana“ war das Werk für Chor, Orchester und Orgel eines der musikalischen Höhepunkte des Abends, in dem die Chorsängerin Julia Endres mit ihrer außergewöhnlichen Stimme ein voluminöses Ausrufezeichen setzte. Des Künstlers Lohn, der brandende Applaus, wollte so gar nicht enden, und erst als Florian Danner als Zugabe das A-cappella-Stück „So nimm denn meine Hände“ ankündigte, wurde es wieder ruhig im Kirchenschiff. Mit dezenter orchestraler Unterstützung ließen die Mitglieder des Konzertchores Oberinntal noch einmal ihr gesamtes stimmliches Potenzial aufklingen, wobei ihnen die Augen der Zuschauer geradezu an den Lippen hingen.

Zum Schluss gab es dann sogar noch eins drauf. 110 musikalische Protagonisten zeigten bei Carl Orffs „O Fortuna“ aus Carmina Burana noch einmal ihr stimmliches Können.

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