Aschau – Schon in der nichtöffentlichen Sitzung vom Juni dieses Jahres einigte sich der Aschauer Gemeinderat darauf, dass in bedeutsamen baulichen Einzelfällen eine fachliche Beratung sinnvoll sei. Architekt Alois Juraschek, er war zur jüngsten Sitzung des Gemeinderats geladen, holte dazu kurz aus und begann mit der in Potsdam angesiedelten Bundesstiftung Baukultur.
Diese trete für Baukultur als gesellschaftlichen Wert sowie für die Qualität kommunaler oder privater Bauprojekte und die Prozesse dahinter ein, also das Planen und Entwerfen sowie die Bauausführung. Im Rahmen eines Symposiums in Potsdam werde er im November dort zum Thema „Gestaltung des Gesamtgemeindebilds“ sprechen und dabei auch auf die Gemeinde Aschau eingehen. Qualität, dies sei sein Anspruch.
Früher habe die bayerische Bauordnung mehr „erlaubt“. Inzwischen aber sei Bauen nunmehr „rein verwaltungstechnisch“ geworden. Bei der Gemeindegestaltung gehe es aber immer um die Frage, ob man eine positive, individuelle Gestaltung oder eine „Verunstaltung“ wolle. In diesem Zusammenhang verweise er auf die sogenannte Oberhachinger Baufibel mit umfangreichen Bauvorschriften. Bauen koste Geld und sei immer eine „ganz persönliche Thematik“. Dennoch gab er zu bedenken: „Keiner baut für sich allein.“ Das Motto des Dorfs „Aschau is a Schau“ gelte nicht nur für die Fassade, sondern für das Gesamtgefüge und die Proportionalität. Bauleitplanung sei für ihn somit kein „schnöder Plan, sondern Heimat“, so der Architekt.
Bürgermeister Peter Solnar erklärte, dass man sich das verinnerlichen müsse. Er jedenfalls würde sich freuen, wenn sich Juraschek als Berater zur Verfügung stellen würde. elk