„Aufgekranzelt“ zurück ins Tal: Almabtrieb in Sachrang

von Redaktion

Um es gleich vorwegzunehmen: Das Gerücht, dass die Kühe beim Almabtrieb erst kurz vor dem Zieleinlauf ihren Kopfschmuck bekommen, gar am Tag vorher schon abgetrieben werden, stimmt nicht. Zumindest in Sachrang ist alles echt und hat auch noch ursprünglichen Charme: Während das Vieh nach der Anstrengung des Abtriebs auf der Dorfwiese fressen, saufen und wieder frei laufen kann, steht Bürgermeister Peter Solnar mit den Almbauern noch auf einen Schnaps zusammen (rechtes Foto) und auch der Umtrieb vor dem Dorfladen, vor dem man sich in Erwartung der Viecher auf ein Bier und ein Paar Schweinswürstl zusammensetzt, hält sich noch in Grenzen. Dabei ist man in Sachrang für das Interesse der Zuschauer, die sich nicht zuletzt auch aus den Feriengästen zusammensetzen, durchaus dankbar. Für sie hat man entlang der Dorfwiese Schautafeln aufgestellt (linkes Foto), die keine Frage rund ums Almwesen offenlassen. Dort erfährt man auch, warum am Samstag nicht alles Vieh „aufgekranzelt“ war: Die Bauern, deren Tiere auf der Alm einen Unfall erlitten oder die übers Jahr in der Familie einen Todesfall zu beklagen hatten, schmücken ihr Vieh nicht. Die Schautafeln wie der ganze Almabtrieb an sich haben aber noch einen zweiten Sinn: „D` Leit derfan seng, dass des ganze a an Haufn Arbat macht“, meint Almbäuerin Christine Deindl. Und verbindet damit die Hoffnung, dass dem einen oder anderen Zuschauer klar wird, dass gute Milch und gutes Fleisch einfach nicht umsonst zu haben sind.Fotos thomae

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