Die „Chiemgauner“ auf der Rallye „European 5000“

Mit Prien-Wasser aufs Stilfser Joch

von Redaktion

Ziemlich müde und ziemlich geschlaucht, fühlen sich die zwei „Chiemgauner“ Christian „Mo“ Frank (39) und Waldemar „Waldi“ Fuchs (36), die nun seit einer Woche im Rahmen der Rallye „European 5000“ quer durch Europa unterwegs sind (wir berichteten). Bislang möchten sie aber keine Minute ihres Abenteuers missen.

Aschau – Schotterwege, steile Bergstraßen und enge, einspurige Tunnels, die links und rechts nur wenige Zentimeter Luft für die Seitenspiegel lassen: Nein, mit den Landstraßen und Autobahnen der Region haben die Wege, die der Aschauer Christian Frank und sein Kumpel Waldemar Fuchs aus Traunreut auf ihrer Fahrt von Aschau bis Amsterdam nehmen müssen, wenig zu tun. Daher sind die beiden Freunde umso glücklicher, dass ihr 28 Jahre alter Mazda 929 HC bislang so gut wie keine Zicken macht. „Nur beim Türgriff der Innenverkleidung löst sich gerade die Beschichtung ab“, sagt Frank und lacht. „Das können wir aber gut verschmerzen“, ergänzt Fuchs, „das darf sich das Auto in diesem Alter auch erlauben“.

Die Stimmung im Team „Chiemgauner“, das am vergangenen Samstag in Aschau auf die Rallye mit karitativem Hintergrund – Sponsorengelder und Spenden kommen zwei sozialen Projekten aus der Region zugute – gestartet ist, ist gut. Zumal die beiden Freunde alle von den Veranstaltern gestellten Herausforderungen – die sogenannten Challenges – mit Bravour bestanden und wertvolle Punkte für das Klassement gesammelt haben.

So mussten die beiden Rallyefahrer bereits am ersten Tag eine sogenannte „traditionelle alpine Bergweihe“ bewältigen. Dazu mussten sie sie am Stilfser Joch auf 2700 Metern Höhe Wasser aus der Prien, einen Tannenzapfen aus Österreich und einen Stein aus Südtirol drapieren und die Mitbringsel barfuß im Schnee fotografieren.

Bei einer weiteren Herausforderung stand ein zeitweiliger Tausch des Gefährts im Mittelpunkt. So mussten sie einen Rennradler davon überzeugen, sein Fahrrad herzuleihen, während sich der Radler eine kleine Strecke hinters Steuer des Mazdas klemmte. „Das war gar nicht so leicht, einen Radler davon zu überzeugen“, so Fuchs, „wir haben aber einen gefunden.“

Rennrad gegen

Auto getauscht

Mittlerweile haben die „Chiemgauner“, die die Startnummer 68 tragen, schon viele Kilometer hinter sich gebracht. Von Süditrol und Norditalien ging es über Monaco und der französischen Stadt Nimes bis in den Großraum der katalanischen Metropole Barcelona. Mittlerweile sind „Mo“ und „Waldi“ im Grenzgebiet zwischen Spanien und Frankreich unterwegs – selbstverständlich stets ohne Navi, GPS und ohne Autobahnbenutzung, wie es die Regeln eben vorschreiben.

„Wir fühlen uns ziemlich müde und geschlaucht“, gesteht der 36-Jährige, „die Passstraßen sind teilweise echt der Wahnsinn.“ So seien zehn Stunden Fahrt für rund 300 Kilometer keine Seltenheit. Trotzdem freuen sich die beiden Freunde auf die nächsten Etappen – und natürlich auf den Zielleinlauf in Amsterdam, der für 22. September geplant ist. Ob sich dann die Innenverkleidung der Mazda-Tür bis dahin komplett verabschiedet hat, wird den beiden relativ egal sein.

Aktuelle Neuigkeiten zum Team „Chiemgauner“ unter www.facebook.com/

ovb.heimatzeitungen sowie unter folgendem Live-Tracker

:

Artikel 6 von 45