Bürger beklagen hohe Anzahl an Geschwindigkeitsvergehen

Mit „Affenzahn“ durch Sonnering

von Redaktion

Die Bürger des Höslwanger Ortsteils Sonnering beklagen zunehmend Raser, die durch ihr Dorf heizen. Die Gemeinde will nun per Geschwindigkeitsanzeige für mehr Sicherheit sorgen.

Höslwang – Wenn Johann Burlefinger, der seit rund 20 Jahren im Höslwanger Ortsteil Sonnering lebt, am Wochenende auf seiner Terrasse sitzt, kommt es ihm vor, als würde er direkt an einer Rennstrecke wohnen. Ganz schlimm ist es, wenn Motorradfahrer ihre Touren durch den Chiemgau unternehmen. „Die fahren mit einem Affenzahn durch unseren Ort“, beschreibt der Anwohner seine Erfahrungen. „Eigentlich ist es ein Wunder, dass noch nichts Schlimmeres passiert ist.“

Zwischen Höslwang und Halfing liegt der kleine Ortsteil, der nicht nur von vielen Verkehrsteilnehmern befahren wird, die zwischen den beiden Kommunen verkehren, sondern eben auch von vielen Ausflüglern, die Richtung Eggstätt-Hemhofer Seenplatte oder Chiemsee unterwegs sind. Da es sich bei Sonnering um eine geschlossene Ortschaft handelt, sind für Verkehrsteilnehmer als Höchstgeschwindigkeit Tempo 50 erlaubt. „Mehr als 80 Prozent fahren aber deutlich schneller“, ist sich Burlefinger sicher. „Wenn ich aus meiner Ausfahrt fahren will, muss ich höllisch aufpassen, dass nicht irgendwer mit hohem Tempo angeschossen kommt.“

Ein Zustand, den die Sonnenringer nicht mehr so hinnehmen wollen. Zahlreiche Bewohner hatten daher jetzt bei der Gemeinde beantragt, den Verkehrsteilnehmern durch ein Überwachungsgerät ihre Geschwindigkeit anzeigen zu lassen.

Ein Vorschlag, der von den Gemeinderatsmitgliedern einstimmig angenommen wurde. Ratsmitglied Josef Heinrichsberger verwies darauf, dass die Kommune bereits vor Jahren gemeinsam mit Eggstätt ein derartiges Messgerät angeschafft habe. Derzeit ist das Gerät nach Angaben von Hans-Joachim Kaiser, Leiter der Eggstätter Gemeindeverwaltung, an der Seeoner Straße in Eggstätt aufgestellt. „Wenn die Gemeinde Höslwang anfragt, werden wir uns schon einigen“, sieht Kaiser bei den Absprachen zwischen den Kommunen keine Probleme.

Doch wird die Geschwindigkeitsanzeige das Problem für die Sonneringer Bevölkerung lösen? „Nein“, glaubt zumindest Burlefinger, „denn die wenigsten werden deshalb langsamer fahren.“ Aus seiner Sicht gibt es nur zwei Möglichkeiten, das Raserproblem zu lösen. Entweder durch bauliche Veränderungen wie beispielsweise Bremsschwellen auf der Straße. Oder durch vermehrte Kontrollen durch die Polizei. „Ich habe mich selbst aufgrund der Raser schon mal an die Polizei gewandt“, sagt der Sonneringer. „Die kennen das Problem – getan hat sich aber nichts.“

Seitens der Polizeiinspektion Prien war keine Stellungnahme zu bekommen, da der Verkehrsexperte derzeit nicht im Dienst sei, so die Auskunft gegenüber unserer Zeitung. Johann Burlefinger hofft, dass dennoch so schnell wie möglich gehandelt wird, denn: „Wenn es das erste Mal einen schweren Unfall gibt, dann ist es bereits zu spät.“

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