Vom Salzburger Tor über den Marktplatz, den Gasteig entlang, erstreckte sich die Standlmeile des Antik- und Trödelmarkts in Neubeuern. Während am Vorabend die Band „Old Spice“ mit rockiger Rhythmik die Nachtbummler und vorzeitig angereisten Trödler in die wilde Zeit der 1960er, 70er und 80er-Jahre entführte, pulsierte am gestrigen Markttag das Suchen und Feilschen um Gebrauchtes und Rares. Bereits um 5 Uhr morgens öffneten die rund 100 Anbieter ihre prall gefüllten Kofferräume und setzten ihre Ware auf und vor ihren Tischen in Szene. Denn um 7 Uhr mussten ihre Autos wieder draußen sein, um den Platz freizuhalten für den ersten Schwung der Frühaufsteher. Das Ansiedeln auf dem Marktplatz gestaltete sich stressfrei, da die Verantwortlichen des Verkehrsvereins und der Beurer Bürgernähe bei der Anmeldung bereits die Standplätze zuwiesen. So kamen neben den privaten Entrümplern auch viele professionelle Anbieter, die den Charme des Neubeurer Trödelmarkts jedes Jahr schätzen. Rund um den Florianibrunnen versammelten sich die Händler und boten Nostalgisches als wertbeständiges Kleinod feil, umrahmt von dem aussortierten Fundus der eifrigen Inventarräumern. Neben Abgetragenem oder Neuem, ausrangiertem Porzellan und Schallplatten bis zu Opas altem Holzschlitten war allerlei dabei, das die Leidenschaft für einen ausgefallenen Blickfang weckte. Auch die Retro-Anhänger entdeckten bei ihrer Suche trendige Erinnerungsstücke, die zur modischen Revitalisierung taugten. „Vom Angebot der Händler und Verkaufsverhalten der Besucher war heute der Trend hin zu Antikem und Nostalgischem ganz klar zu erkennen“, stellte Organisator Claus Hähle fest. Den Marktgängern gefiel die idyllische Atmosphäre beim Bummeln, der Besuch der geöffneten Geschäfte und das Einkehren in die Gaststätten, die bei sommerlichen Temperaturen Speis und Trank im Freien servierten.Fotos rep