Bad Endorf – Große Trauer in der Gemeinde Bad Endorf: Josef Schlaipfer, Ehrenvorsitzender der Theatergesellschaft Bad Endorf, ist jetzt im Alter von 82 Jahren gestorben.
Schlaipfer wurde 1936 in Stetten geboren und wirkte bereits als Kind seit 1947 bei den Spielen mit. Im Jahr 1957 trat er dem Theaterverein offiziell bei.
Schlaipfer verkörperte zahlreiche Rollen in religiösen und lustigen Stücken, darunter den Pharao Ramses II im Jubiläumsstück „Moses“ und den Wilderer Ruppentoni in „Jägerblut“. Seine Lieblingsrolle, den Ruben im Stück „Saulus“, spielte er zweimal, 1966 und und 1982.
In den Jahren 1974 bis 1993 leitete der engagierte Endorfer die Theatergesellschaft als Vorsitzender und stellte dank seiner diplomatischen Fähigkeiten wichtige Kontakte zur Geistlichkeit, politisch Prominenten und anderen Bühnen her.
Im Jahr 1990 erhielt Schlaipfer die auf bundesdeutscher Ebene verliehene goldene Ehrennadel des Bundes Deutscher Amateur-theater, drei Jahre später wurde er vereinsintern zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit ernannt. Im Jahr 2017 wurde er mit der silbernen Verbandsnadel des Verbandes Bayerischer Amateurtheater geehrt. Eine besondere Auszeichnung, die nur Mitglieder erhalten, die alle auf bundesdeutscher Ebene verfügbaren Ehrenzeichen erhalten haben. Der Verband würdigte damit die „herausragende Leistung“ von Josef Schlaipfer, die weit über die bloße Übernahme eines Ehrenamts hinausgeht.
Wie sehr Schlaipfer der Theatergesellschaft verbunden war, zeigt eine Anekdote, die der heutige Vorsitzende und Arzt Markus Mädler gerne erzählt: Als er ins Haus von Josef Schlaipfer gerufen wurde, riet er seinem Patienten zur Ruhe und einem Aufenthalt im Krankenhaus. Das kam für einen vereinstreuen Menschen wie Schlaipfer aber gar nicht in Frage. „Nix da, i muass Theater spuin“, schlug er den ärztlichen Rat in den Wind. re