Pittenhart – Besser hätte das offene historische Zimmerstutzenschießen anlässlich des 200. Gründungsjubiläums der Gemeinde Pittenhart am Hilgerhof nicht verlaufen können. 103 Teilnehmer waren bei wunderschönem Wetter dem Aufruf der veranstaltenden drei Schützenvereine Auerhahn-Schützen Pittenhart, Schlossschützen Oberbrunn und Sebastiani-Schützen Aindorf gefolgt und gaben am im Freien errichteten Schießstand ihr Bestes.
Bester Schütze war Matthias Englbrechtinger. Bei der abendlichen Preisverteilung mit Ehrung der 22 besten Teilnehmer erhielt er die Jubiläumsscheibe aus den Händen von Bürgermeister und Schirmherr Josef Reithmeier. Der zweite Platz ging an Christoph Kirschner und Dritter wurde Hubert Straßer. Routine hatte wohl niemand, denn mit den Zimmerstutzen werde höchstens ein Mal in der Saison geschossen, verriet die Erste Schützenmeisterin der Sebastiani-Schützen Aindorf Franziska Ludewig. Die Schützenfreunde aus dem rund 700 Kilometer entfernten Wadersloh in Nordrhein-Westfalen – die Freundschaft mit dem Schützenverein St. Margarethen Wadersloh besteht seit 1985 – freuten sich über eine schöne Freundschaftsscheibe mit Pittenhart im Vorder- und der Kampenwand im Hintergrund. Beide Schützenscheiben hatte der Pittenharter Bürgermeister Reithmeier gestiftet.
Den besten Eröffnungsschuss hatte mittags der Erste Schützenmeister der Schlossschützen Oberbrunn, Norbert Fenzl, abgegeben, gefolgt von der Ersten Schützenmeisterin der Sebastiani-Schützen Aindorf, Franziska Ludewig, und Bürgermeister Josef Reithmeier. „Da die Gemeinde Pittenhart heuer ihr 200-jähriges Bestehen feiert, haben wir uns vor einiger Zeit überlegt, was wir dazu beitragen könnten und sind dann auf die Idee mit dem Zimmerstutzenschießen gekommen“, so der Erste Schützenmeister der Auerhahn-Schützen Pittenhart, Sebastian Esterlechner, bei der Eröffnung.
Es sei hervorragend, wenn man „drei funktionierende Schützenvereine“ habe, die die Tradition aufrecht erhalten und mit viel ehrenamtlicher Arbeit solch eine Veranstaltung auf die Beine stellen, lobte Gemeindeoberhaupt Reithmeier. An die sieben bestens gelaunten Schützenfreunde aus Wadersloh gewandt, meinte er spitzbübisch, dass diese sich die versprochene Freundschaftsscheibe durch kräftiges Trinken erst noch verdienen müssten, wohlwissend, dass ihnen in puncto Feiern niemand so schnell etwas vormacht – sie sollten es später eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Bis spät in die Nacht hinein wurde gefeiert. Die Vorstände der drei Schützenvereine zeigten sich sehr zufrieden über den reibungslosen Ablauf, der Stimmung und der guten vereinsübergreifenden Zusammenarbeit der Schützen. Ein besonderer Dank galt allen Helfern für den Standaufbau, das Grillen, den Getränke- und Kuchenverkauf und die Standaufsicht. Für den aufwendigen Schießstandaufbau waren einige erfahrene Handwerker und rund 40 Strohballen von Nöten. Auch gegen schlechtes Wetter wäre man gefeit gewesen: „Die Schützen stehen im Trockenen und den Kugeln ist es wurscht, wenn sie nass werden“, ließ der ehemalige Oberbrunner Schützenmeister Markus Weindl mit einem Schmunzeln verlauten.mmü